Unterbringung von Flüchtlingen:Keine Geflüchteten im Ascholdinger Hallenbad

Unterbringung von Flüchtlingen: Das Hallenbad in Ascholding ist für das Landratsamt und die Regierung von Oberbayern keine Option, um Flüchtlinge unterzubringen.

Das Hallenbad in Ascholding ist für das Landratsamt und die Regierung von Oberbayern keine Option, um Flüchtlinge unterzubringen.

(Foto: Manfred Neubauer)

Das Landratsamt hält das leerstehende Bad als Unterkunft nicht für geeignet. Die Gemeinde Dietramszell macht nun keine Angebote mehr. 

Von Petra Schneider, Dietramszell

Das Hallenbad in Ascholding, das seit 2021 geschlossen ist, wird nicht als Unterkunft für Geflüchtete genutzt. Nach einer gemeinsamen Begehung und Rücksprache mit den zuständigen Fachstellen habe das Landratsamt mitgeteilt, dass eine entsprechende Ertüchtigung und Nutzung des Hallenbads "unter einem vertretbaren Aufwand" nicht möglich sei, teilte Bürgermeister Josef Hauser (FW) am Dienstag im Dietramszeller Gemeinderat mit. Auch die Regierung von Oberbayern werde das Hallenbad als mögliche Option nicht weiterverfolgen.

Andere Liegenschaften werde man nun nicht vorschlagen, erklärt Geschäftsleiter Max Donner auf Nachfrage. Man habe das Hallenbad "pro-aktiv" gemeldet. "Seitens der Gemeinde wird jetzt nichts mehr angeboten." Nach einem Appell des Landratsamts an die Kommunen, wegen der steigenden Flüchtlingszahlen Gebäude und Grundstücke für eine mögliche Unterbringung zu melden, hatte sich der Dietramszeller Gemeinderat im Januar darauf geeinigt, das leer stehende, 50 Jahre alte Ascholdinger Hallenbad zu melden, für das es bislang noch keine konkreten Pläne gibt.

Bereits 2015 war es als Flüchtlingsunterkunft im Gespräch und vom Landratsamt damals als "Notlösung" genehmigt worden. Weil sich genügend andere Objekte gefunden hatten, war das Hallenbad jedoch vom Tisch. Nun hat sich Landratsamt anders entschieden und eine Nutzung von vornherein ausgeschlossen. Auch der Gemeinderat hatte im Januar alle anderen, von der Verwaltung geprüften Möglichkeiten verworfen: Der Parkplatz hinter der ehemaligen Schule in Baiernrain und der alte Fußballplatz in Linden seien nicht als Container-Standorte geeignet, weil es dort keine Einkaufsmöglichkeiten oder medizinische Versorgung gebe und die Anbindung an den ÖPNV schlecht sei. Kloster und Schulturnhalle wurden von der Verwaltung ebenfalls ausgeschlossen. Auch der ehemalige Kindergarten in Ascholding wurde auf mehrheitlichen Beschluss nicht gemeldet, weil die Gemeinde diesen noch heuer zu Wohnungen umbauen will.

Für das Ascholdinger Hallenbad hat es zwischenzeitlich eine Idee gegeben, die sich allerdings ebenfalls wieder erledigt hat. Wie Hauser erklärte, habe eine Künstlerin aus Egling angefragt, ob sie das Hallenbad als Atelier und Ausstellungsraum nutzen könnte. Das Landratsamt habe mitgeteilt, dass hierfür ebenfalls ein Antrag auf Nutzungsänderung nötig wäre, samt einer Brandschutzprüfung. Die Künstlerin habe daraufhin die Anfrage zurückgezogen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: