Flüchtlinge:Sicherheitsdienst für Penzberger Asyl-Unterkunft

Flüchtlinge: Die 181 Plätze sind derzeit mit rund 100 Männern belegt.

Die 181 Plätze sind derzeit mit rund 100 Männern belegt.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Stadt und Regierung von Oberbayern wollen die Lage in der Einrichtung an der Nonnenwaldstraße beruhigen.

Von Benjamin Engel

In der im März eröffneten Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber an der Nonnenwaldstraße gibt es seit Montag auch einen Sicherheitsdienst. Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei) freute sich bei einem Termin mit dem Penzberger Ordnungsamtsleiter und der Polizei, dass dies so schnell geklappt hat. Erst Anfang April habe die Stadtverwaltung mit der Penzberger Inspektion und der Regierung von Oberbayern, diese betreibt die Unterkunft, Gespräche geführt. Eine Einigung auf einen 24-Stunden-Sicherheitsdienst sei sofort erzielt worden. Die Forderung sei auch aus der Bevölkerung gekommen. Nach Protesten hatte die Regierung auch in Wolfratshausen und Geretsried eine ähnliche Betreuung eingerichtet.

Wie der Penzberger Polizeichef Jan Pfeil erklärte, seien die Einsatzahlen seiner Beamten in jüngster Zeit gestiegen. Allerdings hätte die Polizei hauptsächlich bei Auseinandersetzungen der Asylbewerber untereinander eingreifen müssen. Probleme habe etwa auch gemacht, dass wohl einige in den Räumlichkeiten geraucht hätten. Dadurch seien öfter die Brandmelder angegangen und wiederholt Einsatzkräfte alarmiert worden. "Wir hoffen, dass die Security das unterbinden kann", sagt Pfeil. Die Security könne auch die Ehrenamtlichen des Helferkreises unterstützen.

Mit drei Mitarbeitern wird das Unternehmen RD Solutions Security Services aus Epfach (Landkreis Landsberg) jeweils in Zwölf-Stunden-Schichten in der Unterkunft präsent sein. Der Penzberger Ordnungsamtsleiter Peter Holzmann sagt, dass eine Kraft immer im Anmeldebüro tätig sein werde, während die übrigen beiden das Gelände beaufsichtigten und dort das Hausrecht ausübten. Wichtig sei, dass Jugendliche etwa aus dem Jugendzentrum gleich daneben nicht berechtigt seien, das Areal der Unterkunft zu betreten. Generell ende die Besuchszeit für die Einrichtung um 22 Uhr. Die Regierung von Oberbayern habe angekündigt alle Bewohner in einer eigenen Veranstaltung über die Hausordnung informieren zu wollen.

In den beiden Wohnanlagen der Unterkunft an der Nonnenwaldstraße ist Platz für 181 Personen. Derzeit leben dort um die 100 Männer. Zwei Hausmeister, die Leiterin und eine weitere Verwaltungskraft sind dort ebenfalls tätig. Bürgermeisterin Zehetner betont das gute Verhältnis zwischen den Bewohnern und den jungen Leuten aus dem nahen Jugendzentrum. So seien sie beispielsweise gemeinsam mit Rädern im Dirt Park unterwegs.

Dagegen ist das Projekt, eine sogenannte Beschäftigungswerkstatt für Asylbewerber etwa auch mit Tanzworkshops an der Unterkunft einzurichten, am mangelnden Fördergeld gescheitert. Laut Zehetner hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge einen entsprechenden Projektantrag abgelehnt. Die Begründung: Wegen der Vielzahl von Anträgen und des begrenzten Budgets könne das Bundesamt nicht alle Bewerbungen bezuschussen. Wie Zehetner hinzufügte, habe die Behörde auf Mediatorenschulungen für Ehrenamtliche hingewiesen, für die Fördergelder abgerufen werden könnten.

Polizeihauptkommissar Johannes Kufner (48) nutzte den Termin, um sich als neuer Vize-Chef der Penzberger Inspektion vorzustellen. Der 48-jährige verheiratete Familienvater von der Fahndung Weilheim hilft zunächst einmal bis Ende des Jahres in der Stadt aus. Er ersetzt Michael Bayerlein, der zur Wolfratshauser Polizei gewechselt ist.

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