Schreiben ans Verkehrsministerium:Gas geben beim Alpenbus

Schreiben ans Verkehrsministerium: Um das Projekt namens Alpenbus ist es in jüngster Zeit ruhig geworden. Nun bittet Florian Streibl das Verkehrsministerium um Unterstützung.

Um das Projekt namens Alpenbus ist es in jüngster Zeit ruhig geworden. Nun bittet Florian Streibl das Verkehrsministerium um Unterstützung.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Landtag, Florian Streibl, bittet Verkehrsminister Christian Bernreiter um Unterstützung für das ÖPNV-Projekt.

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen

Eine neue Busverbindung soll entlang des oberbayerischen Alpenrands eine attraktive ÖPNV-Verbindung schaffen, um mehr Individualverkehr zu reduzieren. Doch um das Projekt namens Alpenbus ist es in jüngster Zeit ruhig geworden. "Leider konnte bislang kein Erfolg vermeldet werden, das Projekt zieht sich weiter hin", sagt Florian Streibl und wendet sich deshalb in einem offenen Brief an Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU), um um Unterstützung zu bitten.

"Wir befinden uns in einer Situation, in der wir massive Veränderungen vom Individualverkehr hin zum öffentlichen Personennahverkehr erreichen müssen", so Streibl. Vor mittlerweile fünf Jahren habe die Idee eines Alpenbusses die Gedankenspiele zur Realisierung einer Zugverbindung entlang des Alpenrands in Ost-West-Verbindung abgelöst. Bislang ist, wer von Lindau in Richtung Chiemgau unterwegs sein möchte, auf den Pkw angewiesen oder er müsste die Angebote der Österreichischen Bundesbahn nutzen und über den Arlberg, Innsbruck in Richtung Rosenheim und weiter nach Osten reisen. Ein vergleichbares und direktes Zugangebot am bayerischen Alpenrand gibt es nicht. Streibl ist nach eigenen Angaben bewusst, dass eine solche "Ideallösung" am Ende ein Megaprojekt mit enormen Kosten auslösen würde, da Bahnstrecken komplett neu geplant und gebaut werden müssten. "Da war die Idee, entlang des Alpenrandes eine Buslinie zu etablieren, eine nachvollziehbare und alternative Idee", so der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Landtag.

Eine Frage der dauerhaften Finanzierbarkeit

Doch "mit Bedauern stelle ich fest, dass dieses Großprojekt bis heute nicht die Planungsphase verlassen hat", schreibt Streibl. Immer noch trieben die kommunalen Gremien in verschiedenen Landkreisen Sorgen um, was nicht zuletzt die dauerhafte Finanzierbarkeit eines solchen Projekts angeht. Streibl möchte Bernreiter daher um Unterstützung "in dieser wichtigen Sache bitten", und er verbindet seinen Appell an den Verkehrsminister mit Fragen.

So solle geklärt werden, ob es weitere Fördertöpfe auf bayerischer, auf Bundes- oder gegebenenfalls auf europäischer Ebene gibt, die für ein solches Projekt angezapft werden können. Streibl will auch wissen, welches Verkehrsentlastungspotenzial das Verkehrsministerium durch eine solche Busverbindung im Stundentakt sieht, aufgeschlüsselt nach Gesamtstrecke und möglichen Teilstrecken. Zuletzt fragt Streibl nach dem Spielraum, den der Freistaat schaffen könne, um dieses mehrere Landkreise überspannende Projekt noch stärker zu fördern.

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