Süddeutsche Zeitung

Finanzwirtschaft im Oberland:Schulterschluss der Geldinstitute

VR Bank München Land fusioniert mit Raiffeisenbank Isar-Loisachtal

Die VR Bank München Land und die Raiffeisenbank Isar-Loisachtal streben eine Fusion an. Wie sie in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilen, haben die Aufsichtsräte der beiden Genossenschaftsbanken mit Sitz in Oberhaching beziehungsweise in Wolfratshausen einem Zusammenschluss bereits zugestimmt. Im ersten Halbjahr 2022 sollen die Vertreterversammlungen darüber abstimmen. Aus beiden Instituten würde dann eine Bank mit einer Bilanzsumme von etwa drei Milliarden Euro und mehr als 80 000 Kunden entstehen. Wie Andreas Müller, Vorstand der wesentlich größeren VR Bank München Land, der SZ sagte, sollen durch die Fusion weder Stellen abgebaut, noch Standorte geschlossen werden.

Müller nennt zwei Gründe für einen Zusammenschluss im kommenden Jahr. So gebe es eine zunehmende Regulatorik, die seit der Finanzkrise gestiegen und besser gemeinsam zu bewältigen sei. Zudem hätten in Niedrigzinszeiten größere Häuser Konkurrenzvorteile. "Wir haben im Süden von München eh schon Überschneidungen", sagt Müller und verweist auf Geretsried und Wolfratshausen, wo beide Häuser aktuell Filialen unterhalten. Diese würden dann natürlich zusammengelegt, das Personal bleibe aber erhalten, verspricht Müller. "Im Gegenteil, wir suchen qualifizierte Mitarbeiter", sagt der Vorstand.

Auch das Filialnetz soll nach Aussage von Müller so erhalten bleiben, wie es aktuell aufgestellt ist. In den Bereich der Oberhachinger fallen aktuell 20 Filialen, dazu gehören auch Standorte im Nordosten wie Poing und Pliening, in der Stadt München wie Trudering sowie Münsing am Starnberger See. Vom neuen Partner Isar-Loisachtal kämen sieben Filialen inklusive den Standorten Wolfratshausen und Geretsried hinzu. Die Mitarbeiterzahl würde dann 429 betragen, 327 sind aktuell bei München Land angestellt, 102 bei Isar-Loisachtal. Müller sieht darin eine Chance, die Beratung noch passgenauer für die Kunden anbieten zu könne, "wir haben dadurch eine große Menge an Spezialisten", betont er.

Es ist nicht die erste Fusion, die die Raiffeisenbank in der Region vollzieht. Bereits 1995 sind die Häuser aus Oberhaching und Sauerlach zusammengegangen, fünf Jahre später kam die VB Wolfratshausen dazu. Im Jahr 2004 erfolgte der Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Feldkirchen. Auch die Raiffeisenbank Isar-Loisachtal, zu der die Standorte Baierbrunn, Hohenschäftlarn und Straßlach gehören, hat bereits drei Fusionen hinter sich.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5414584
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 20.09.2021 / hilb
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.