Süddeutsche Zeitung

Feuer am Herzogstand:Camper lösten Flächenbrand aus

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Es sollte ein romantisches Grillfeuer sein - doch es löste einen Flächenbrand auf dem Herzogstand aus. Jetzt erwartet zwei Freisinger eine Anklage wegen fahrlässiger Brandstiftung.

Frederik Obermaier

Zwei Camper aus Freising haben den Flächenbrand am Herzogstand vom Montag ausgelöst. Die beiden 24 und 37 Jahre alten Männer haben gestanden, im unwegsamen Steilhang zwischen Martinskopf und Fahrenberg gegrillt zu haben, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mitteilte. Durch einen Windstoß seien Funken ins trockene Gras geflogen und hätten es schlagartig in Brand gesetzt, gaben die Männer nach Polizeiangaben am Donnerstag zu Protokoll. Ihnen sei nichts anderes übrig geblieben, als zu fliehen.

Ein Großaufgebot der Feuerwehr brauchte rund 30 Stunden, um den Flächenbrand zu löschen. Zeitweise waren vier Hubschrauber und rund 150 Feuerwehrleute im Einsatz. Die Feuerwehr Walchensee musste am Mittwoch erneut ausrücken. Ein Förster hatte an der bereits gelöschten Brandstelle erneut Rauch aufsteigen sehen. "Wir sind nochmal mit vier Mann hoch und haben die Glutnester mit Kübelspritzen gelöscht", sagte Feuerwehrkommandant Klaus Melf der SZ. Insgesamt fielen dem Großfeuer zwölf Hektar Grasfläche zum Opfer, die mit Kiefern und Fichten durchsetzt waren. Den Schaden an dem Wald, der dem Freistaat Bayern gehört, schätzt die Polizei auf eine knappe Viertelmillion Euro.

Den beiden mutmaßlichen Brandverursachern, die am Walchensee campiert hatten, kam die Polizei mit Hilfe einer Zeugin auf die Spur. Die 55 Jahre alte Frau hatte am Montag beobachtet, wie die beiden Männer vom Brandort flüchteten, als die ersten Feuerwehrmänner ankamen. Die Löschtrupps entdeckten nach Angaben von Feuerwehrkommandant Melf wenig später im unteren Hangbereich den Grillplatz der beiden: "Das war eine Feuerstelle, mit Steinen umrandet, und da ist ein Grillrost dabei gelegen." Die beiden Männer wurden nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd auf freien Fuß gesetzt. Sie erwartet eine Anklage wegen fahrlässiger Brandstiftung. Darauf stehen bis zu fünf Jahre Haft.

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Quelle:
SZ vom 12.03.2011
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