Festakt in den Ratsstuben:Applaus für Sieger und Vorbilder

Bei der Geretsrieder Sportlerehrung werden all jene geehrt, die herausragende Erfolge erzielten.

Von Felicitas Amler

Johlender Beifall, nicht enden wollender Applaus, auch im Stehen: Der Held der Sportlerehrung am Samstagabend im voll besetzten Saal der Ratsstuben war keiner der Aktiven. Die größte Woge an Sympathie brandete Willi Bahn entgegen. Der heutige Pensionist war 35 Jahre lang Eismeister im Heinz-Schneider-Stadion an der Jahnstraße. Dafür verlieh ihm die Stadt einen Sonderpreis. Er sei "die gute Seele" des Stadions, zitierte Moderator Christoph Götz aus der Würdigung. Gemeinsam mit Bürgermeister Michael Müller (CSU) nahm er Bahn das Versprechen ab: Wenn erst einmal das neue Dach auf dem Stadion sein werde, müsse er als Erster das Eis machen.

Die Stadt hat heuer zum zweiten Mal eine andere, lockerere Form der Sportlerehrung vorgenommen als früher. In einer Bühnenshow, die sich ein wenig an die Oscar-Verleihung anlehnte, zeichnete sie aus zahlreichen Nominierten zwei Personen und zwei Mannschaften für deren Leistungen aus. Zur Unterhaltung gab es akrobatische, sportliche und musikalische Einlagen. Und Moderator Götz, der hauptberuflich im Team von Radio Alpenwelle arbeitet, sparte nicht mit emphatischer Anerkennung und vielfachem "Das ist dein Applaus!"

In der Kategorie "Einzel" wurden Franziska Meyer (Jugend) und Lisa Alpers (Erwachsene) als Sportlerinnen des Jahres geehrt. Die 17-jährige Franziska Meyer spielt seit 2013 Ultimate im Geretsrieder Team "Friss die Frisbee". 2016 wurde sie als damals erst 16-Jährige bereits in die weibliche U20-Nationalmannschaft berufen, mit der sie bei Welt- und Europameisterschaften erfolgreich war. Sie schätze diesen Sport, weil er alles biete, sagte sie: Laufen, Werfen und Taktik. Ihr Wunsch sei es, dass diese Sportart, die als eine der fairsten gilt, bekannter werde.

Schwimmerin Lisa Alpers, 19, war bereits mehrfach Bezirksmeisterin und bei den Bayerischen Meisterschaften stets vorne mit dabei. "Vor allem ist sie den Jüngeren ein sehr gutes Vorbild", heißt es in der Würdigung. Sie sagte, sie sei in den Schwimmsport, den sie liebe, geradezu hineingeboren: Ihr Vater sei schon aktiver Schwimmer gewesen

Die Mannschaften des Jahres sind die 4x100-Meter-Staffel U 20 der Startergemeinschaft (STG) Ammer-Isar-Loisach im TUS Geretsried (Jugend) und die Regionalmannschaft Badminton im TUS (Erwachsene). Die vier Leichtathletinnen der STG kommen aus Geretsried und Peißenberg. Sie haben es überraschend auf Anhieb geschafft, Bayerische Meister über die 4x100 Meter zu werden und auch die Qualifikationszeit für die Deutschen Jugendmeisterschaften zu unterbieten.

Die Badminton-Spieler des TUS haben mit nur einem Punkt den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga verpasst. Am letzten Punktspieltag im letzten Spiel fiel die knappe Entscheidung.

Die Jury der Sportlerehrung setzte sich aus den Vorsitzenden der örtlichen Sportvereine und dem Sportausschuss des Stadtrats zusammen. Sportreferent Wolfgang Werner (SPD) sagte auf die Frage des Moderators, was er sich für die Sportstadt Geretsried wünsche, unter starkem Applaus: "Drei Hallen. Eine für die Turner, eine für die Schwimmer und eine für die Eishackler."

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