Fairer Handel:"Ein Zeichen dafür, dass man was bewirken kann"

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Astrid Leinhas-Grosch ist Vorsitzende des Sozialkreises Waldram, der den Eine-Welt-Laden in der Steinstraße betreibt. (Foto: Hartmut Pöstges)

Astrid Leinhas-Grosch feiert im Eine-Welt-Laden die erneute Zertifizierung Wolfratshausens zur Fair-Trade-Stadt.

Interview von Eva Brandl, Wolfratshausen

Fünf Kriterien sind zu erfüllen, damit eine Stadt das Fair-Trade-Siegel bekommt: Es braucht einen offiziellen Ratsbeschluss und eine Steuerungsgruppe, Medien- und Öffentlichkeitarbeit, vor allem aber lokale Geschäfte, Gastronomiebetriebe und öffentliche Einrichtungen, die den fairen Handel unterstützen. Astrid Leinhas-Grosch ist Vorsitzende des Sozialkreises Waldram und damit gleichzeitig Betreiberin des Eine-Welt-Ladens "Stube Elisabeth". Das Angebot in dem kleinen Geschäft besteht zum größten Teil aus fair gehandelten und nachhaltigen Produkten. Dort feiert die Steuerungsgruppe am Samstag, 15. Oktober, die erneute Auszeichnung Wolfratshausens zur Fair-Trade-Stadt (Beginn 10 Uhr).

SZ: Bei Ihnen wird am Samstag die Erneuerung des Titels "Fair-Trade-Stadt Wolfratshausen" gefeiert - was steht auf dem Büfett?

Frau Leinhas-Grosch: Auf dem fairen Büfett wird Kaffee und Tee zum Probieren stehen. Wir werden auch die Fair-Trade-Schokolade der Stadt Wolfratshausen anbieten und vielleicht noch ein paar andere Knabbereien - getrocknete Mango oder solche Sachen.

Ihr Laden nennt sich Eine-Welt-Laden, was ist die Philosophie dahinter?

Wir versuchen, den globalen Süden zu integrieren und aufzuzeigen, dass man mit fairem Handel die dortigen Produzenten unterstützen kann. Dass es eben nicht nur Nord und Süd gibt, sondern dass es eine Welt ist.

Wolfratshausen ist seit 2020 Fair-Trade-Stadt. Macht sich das im Einkaufsverhalten der Leute bemerkbar?

Mehr ist es jetzt bei uns speziell im Laden nicht geworden. Wir haben einen guten Kundenstamm, der aber eher gleichbleibend ist.

Denken Sie, dass das Interesse an den ja doch etwas teureren Fair-Trade-Produkten aufgrund der Inflation sinken wird?

Das Interesse wohl nicht, aber die Möglichkeit dazu, fair einzukaufen. Manchen tut das einfach wirklich im Geldbeutel weh.

Blick in die Zukunft: Wo kann es für die Stadt Ihrer Meinung nach im Bereich fairer Handel noch hingehen?

Ich denke, es gibt verschiedene Möglichkeiten. Schön wäre es, wenn sich noch mehr Leute in der Richtung engagieren und auch Ideen einbringen würden. Wenn Leute mit anderen Ideen dazukommen, kann das Ganze fruchtbar wachsen.

Was bedeutet es Ihnen persönlich, dass Wolfratshausen erneut Fair-Trade-Stadt geworden ist?

Es freut mich natürlich, dass es funktioniert hat - auch wegen der Arbeit, die wir reingesteckt haben. Es ist auch ein schönes Zeichen dafür, dass jeder Einzelne ein bisschen etwas bewirken kann - auch mit Kleinigkeiten. Man muss nicht die Welt verändern, aber jeder kann etwas tun, und das finde ich ganz toll.

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