Adrenalin, Nervenkitzel und ein unbeschreibliches Gefühl: So beschreibt der Stuntman Francesco Frank die Fahrten mit dem Monster-Truck bei seinen Auftritten. Gemeinsam mit seinem Bruder Jeffry reist der 24-Jährige durch Deutschland und bringt bei seinen Shows die Räder zum Qualmen. Die Familie ist schon seit Generationen im Show-Business unterwegs. Seit etwa 50 Jahren steht die Performance mit den Monster-Trucks auf dem Programm, mit er die Brüder gerade auch in Bad Tölz waren.
SZ: Herr Frank, schon mal Ärger mit der Polizei gehabt, weil Sie einen Stunt im öffentlichen Straßenverkehr gewagt haben?
Francesco Frank: Nein, wir werden nur manchmal angehalten, wenn unsere Fahrzeuge zu breit sind und über die Ladewagen drüberstehen. Ansonsten nicht, wir müssen nur immer die Reifen der großen Monster-Trucks abmontieren, weil diese ganze 4,30 Meter breit sind.
Ähnelt Ihr privates Auto auch einem Monster-Truck oder fahren Sie einen eher unauffälligen Wagen?
Wir fahren privat mit relativ unauffälligen Mitteklasse-Wagen. Wenn die dann ausgedient haben und nicht mehr viel wert sind, dann fahren wir mit den Monster-Trucks darüber. Dann haben wir auch unseren Spaß damit (lacht).
Mit welchen Fahrzeugen performen Sie bei der Motoren-Stunt-Show?
Die Autos, mit denen wir driften und auf zwei Räder fahren, sind meist von BMW. Die Monster-Trucks sind große, umgebaute Fahrzeuge, die auch alle einen Namen haben: „Black Devil“, „American Fighter“ und „Bulldog“. Außerdem fahren wir in der Show noch mit Quads und Motorrädern.
Werden bei der Aufführung andere Autos beschädigt oder präsentieren Sie nur Ihre Fahrkünste?
Wir präsentieren unsere Fahrkünste und produzieren dabei natürlich auch Schrott. Wir überschlagen uns mit Pkws und führen Crash-Fahrten durch. Das geschieht mit Fahrzeugen, die auf dem Schrottplatz landen würden. Diese erhalten wir zum Teil von der Bevölkerung, hier in Bad Tölz sind es bislang sechs Autos. Im Gegenzug erhalten die Spender Freikarten von uns und können zusehen, wie Ihre alten Autos zerstört werden.
Wie ist das Gefühl, mit einem Monster-Truck ein Auto zu überfahren?
Das muss man einmal selbst gemacht haben, das ist eine geile Sache. Wenn man dann einschlägt und man das Knallen und Reißen des Blechs hört, das Gefühl ist unvorstellbar.
Ist ihr Job in Zeiten des Klimawandels noch zeitgemäß und erhalten Sie Kritik von Umweltschützern?
Klar gibt es Kritik von Umweltschützern, sie weisen uns immer auf unseren angeblich hohen Kohlendioxid-Ausstoß hin. Für die wenigen Sprünge mit dem Monster-Truck wird aber keine Blume verwelken. Wir machen ja keine Rennen, bei denen die Fahrzeuge stundenlang bei hohen Geschwindigkeiten unterwegs sind. Ich finde also, dass es Dinge gibt, die wesentlich schlechter für die Umwelt sind.
Was ist größer: die Reifen Ihres Monster-Trucks oder die Vorfreude auf die nächste Show?
Eigentlich beides. Wir freuen uns immer schon, wenn wir abladen und die großen Reifen draufschrauben. Da sieht man erst wieder das Volumen der Trucks. Das Gefühl, wenn die Fahrzeuge dann angehen, ist der Wahnsinn, das kann man gar nicht beschreiben.