Die Kripo in Weilheim hat ermittelt, wer am vorigen Freitag einen Eishockeyfan aus Deggendorf mit einem Messer schwer verletzt hat. Ein 18-Jähriger aus Geretsried ist laut einem Bericht des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd der mutmaßliche Täter. Er wurde am Mittwoch festgenommen. Die Polizei ist dem jungen Mann über einen Hinweis aus der Bevölkerung auf die Spur gekommen. Der Fan-Schal, der am Dienstag gefunden worden war, wird laut Polizeisprecher Jürgen Thalmeier noch auf DNS-Spuren untersucht.
Der 18-Jährige, der deutscher Staatsbürger ist, hat laut Polizei die Tat gestanden. Zum Motiv hat er offenbar noch keine genaueren Angaben gemacht. Die Tatwaffe, ein "Einhandmesser", mit dem er den 20-jährigen Deggendorfer in den Rücken gestochen hatte, übergab er den Ermittlungsbeamten. Da er bisher nicht in Erscheinung getreten ist und laut Polizei in "geordneten Verhältnissen" lebt, ist er wieder auf freiem Fuß.
Der junge Mann habe zwar regelmäßig Eishockey-Spiele besucht, sei aber nicht Mitglied eines Fanclubs, sagte Thalmeier. Beim Eishockey-Club "Tölzer Löwen" herrschte nach der Tat Fassungslosigkeit. Denn Eishockeyfans, vor allem auch die Tölzer, gelten als friedlich. Vereinspräsident Josef Hintermaier zeigte sich am gestrigen Donnerstag entsprechend erleichtert. Er habe gehofft, dass es "keiner aus dem Dunstkreis der Fans ist", sagte er.
Immerhin handle es sich nun nicht um einen organisierten Fan. Dass der junge Mann das Messer mitgebracht habe, zeuge von innerer Gewaltbereitschaft. "Das darf nicht sein, nie", sagte der Löwen-Präsident und zitierte einen Fan: "Leidenschaft ja, aber keine Gewalt." Eishockey sei einfach ein schöner Sport. "Es geht doch dabei nur um das bissl Gewinnen, nicht um Leben oder Tod". Man freue sich halt über den Sieg der eigenen Mannschaft.