Süddeutsche Zeitung

Facebook-Party auf der Isar:Bootstour-Gastgeber weist Kritik der Naturschützer zurück

Es gehe nur um eine Einladung für Freunde und deren Bekannte. Und den Müll nehmen alle immer wieder mit.

Einer derjenigen Privatleute, die auf Facebook zu gemeinsamen Schlauchbootfahrten auf der Isar aufrufen, weist die Kritik der Naturschützer zurück. Das sei eine Einladung für Freunde und deren Bekannte. Selbst wenn Hunderte in den sozialen Netzerwerken ihre Teilnahme zusagten, kämen immer nur wenige Dutzend, sagt der Münchner Unternehmensberater, der nicht namentlich genannt werden möchte.

Er selbst unternehme zwei- bis dreimal im Jahr Paddeltouren, seiner Einladung seien höchsten 50 Menschen gefolgt - und nicht wie von den Umweltverbänden befürchtet mehrere Hundert. Landesbund für Vogelschutz, WWF, Landesfischereiverband und "Rettet die Isar" hatten sich über geplante Facebook-Partys auf der Isar empört, weil dann gefährdeten Tierarten das Ende drohe.

Balance zwischen Natur und Nutzung

An der Isar müsse grundsätzlich eine Balance gefunden werden, erklärt dagegen der Münchner. "Der Fluss ist ein öffentliches Gut, er hat viele schöne Seiten. Aber natürlich darf die Natur nicht zerstört werden", sagt der Gastgeber, der keinerlei kommerzielle Interessen verfolge. Er achte immer sehr genau darauf, dass niemand Glasflaschen mitbringe und alle ihren Müll wieder mitnehmen.

Mit Argwohn beobachte er dagegen die von den Naturschützern gelobten gewerblichen Anbieter. Zum einen könnten sich nicht alle Menschen kommerzielles Rafting leisten, zum anderen seien Junggesellenabschiede mit Bierkisten an Bord nicht immer umweltverträglicher. Stattdessen wünscht er sich eine genauere Beschilderung, etwa welche Kiesbänke zugunsten bedrohter Tiere zu meiden seien. Seinen Treffpunkt zur gemeinsamen Schlauchbootfahrt will der Münchner vorerst aufrecht erhalten.

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Quelle:
SZ vom 20.04.2016 / dac
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