Experiment gelungen:Pop-Up-Store bleibt bis 2020

Experiment gelungen: Zogen ein positives Fazit (v.li.): Wolfgang Wittmann, Stadtmanager Stefan Werner, Christian Spindler, Martina Gaydoul, Cornelia Rebhan, Dorien Meima-Schmid, und Andreas Ross.

Zogen ein positives Fazit (v.li.): Wolfgang Wittmann, Stadtmanager Stefan Werner, Christian Spindler, Martina Gaydoul, Cornelia Rebhan, Dorien Meima-Schmid, und Andreas Ross.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Die Zwischennutzung der ehemaligen Sparkassenfiliale in der Wolfratshauser Innenstadt soll weitergehen.

Von Konstantin Kaip

Der Pop-Up-Store, der von Mitte November bis Mitte Dezember in den Räumen der ehemaligen Sparkassenfiliale am Untermarkt 1 in Wolfratshausen residierte, war ein Experiment: Zehn kleine Unternehmen von Kreativschaffenden konnten dort vier Wochen lang ihre Produkte präsentieren und Kunden gewinnen. Nach Bad Tölz und Geretsried war der Wolfratshauser Pop-Up-Store das dritte Projekt dieser Art im Landkreis - und das erfolgreichste, wie die Bilanz zeigt, die die Organisatoren am Freitag vorstellten: Mit 10 000 Euro Umsatz und einer großen Laufkundschaft ist das Experiment in Wolfratshausen gelungen. So gut, dass die Zwischennutzung im Herzen der Altstadt nun weitergehen soll - von April an bis zum Juni 2020. Die Holzhauser Fotografin Petra Bauer-Wolfram, die Geretsrieder Papierhandwerkerin Martina Gaydoul und die Wolfratshauser Lederwarenproduzentin Cornelia Rebhan wollen dort weiterhin Kreativen eine Plattform bieten. "Handg'macht" soll ihre Werkstattgalerie heißen.

Mit selbst gefertigten Produkten regionaler Künstler und Kunsthandwerker will sich das Ladenprojekt laut Konzept "klar gegen den anonymen Onlinehandel abgrenzen". In dem 120 Quadratmeter großen Raum, den die Frauen selbst renovieren wollen, sollen Ausstellungsflächen für bis zu 20 Kreativschaffende entstehen. Rebhan, die unter dem Label "Ficora" Lederarbeiten herstellt, schwärmte von der Atmosphäre, dem Kontakt mit Kunden und anderen Kunsthandwerkern im Wolfratshauser Pop-Up-Store. Sie will in dem Laden eine kleine Werkstattecke einrichten und dort auch produzieren. Den kleineren Nebenraum wolle man für Veranstaltungen nutzen. "Die Galerie soll lebendiger Treffpunkt werden", sagte Gaydoul, die auch schon beim Pop-Up-Store in Geretsried dabei war - der aber "lange nicht so gut angenommen wurde", wie sie feststellte. In Wolfratshausen hingegen hätten sie viele Kunden gefragt, ob es denn weitergehe. "Die Leute sind froh, dass endlich was Außergewöhnliches passiert", lautet ihr Fazit. Deshalb soll der besondere Laden fortgeführt werden. Man stehe bereits mit der Sparkasse in Verhandlung, sagte Gaydoul. "Es sieht sehr gut aus."

Das bestätigte auch Christian Spindler vom Vorstand der Kreissparkasse, die noch bis September 2020 Mieterin der Räume ist: "Wir wollen den Vertrag verlängern", erklärte er. Auch der Eigentümer des Hauses habe bereits sein Okay gegeben, für den Untermietvertrag müssten nur noch "Kleinigkeiten" geklärt werden. "Wir sind froh, dass diese Räume in bester Lage nicht dauerhaft leer stehen und mit einer guten Idee belebt werden", sagte Spindler. Erfreut zeigten sich auch Dorien Meima Schmid von "Startups and More", die alle drei Pop-Up-Stores im Landkreis organisiert hat, und Andreas Ross vom Wirtschaftsforum Oberland. "Das ist ein Erfolg, den wir noch nicht gehabt haben", sagte Ross über die angekündigte Verlängerung. Wolfgang Wittmann von der Metropolregion München wies darauf hin, dass die Hälfte der Wertschöpfung in der Kreativwirtschaft "aus der Region" komme. Die Fortführung des Ladens sei "ein Riesengewinn für die Stadt", erklärte der Wolfratshauser Citymanager Stefan Werner. Er mache das Potenzial von Wolfratshausen sichtbar. "Wenn man ein spannendes Angebot hat, kommen die Leute."

Bewerbungen mit Angaben zum Angebot und Foto nimmt der Laden bis 22. Februar per E-Mail an info@handgmacht.bayern entgegen

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: