Expansionspläne:Mahler wartet ab

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Das Möbelhaus in Wolfratshausen soll von 30 000 auf 50 000 Quadratmeter ausgebaut werden, aber erst, wenn der neue Standort Neu-Ulm "wie eine Eins" läuft

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Der Wolfratshauser Möbelriese Mahler wird seine Expansionspläne im Gewerbegebiet schon bald in Angriff nehmen und zu Beginn des kommenden Jahres bei der Stadt einen Bauantrag einreichen. Wie Gerhard Mahler, der Chef des Unternehmens, auf Anfrage mitteilt, sind Architekten derzeit damit beschäftigt, die Pläne auszuarbeiten, wobei es insbesondere um statische Berechnungen geht - das Hauptgebäude soll mit einer zusätzlichen, vierten Etage aufgestockt werden. Das ist Mahler zufolge insofern nicht ganz einfach, als man es hier ja noch "mit dem Flusssand der Loisach" zu tun habe, der Boden also nicht sehr tragfähig sei. "Da ist noch nicht alles geklärt, die Architekten sind noch wild am Basteln", sagte Mahler, er gehe aber davon aus, dass die technischen Probleme lösbar sind.

Weitaus schwieriger wird es nach seiner Erwartung werden, das nötige Personal aufzutreiben - etwa 50 bis 100 Arbeitsplätze werden nach Schätzung des Unternehmers in Wolfratshausen zusätzlich zu besetzen sein. Es handle sich dabei ja nicht nur um Verkäufer, sondern um verschiedenste Qualifikationen, Monteure etwa oder Logistiker. Mahler verweist in diesem Zusammenhang auf den erst im Sommer 2013 eröffneten Standort Neu-Ulm, eine Filiale mit 74 000 Quadratmetern, für die er aus dem Stand heraus rund 450 Mitarbeiter neu habe einstellen müssen.

Etwa 50 bis 100 Arbeitsplätze sollen hier nach Angaben von Gerhard Mahler neu entstehen. (Foto: Pöstges)

Wie groß die Probleme waren, die gesamte Belegschaft für dieses Projekt zusammenzubringen, deutet Mahler nur vorsichtig an - "wie Sie wissen, haben wir ja Vollbeschäftigung". Der Standort Neu-Ulm müsse nun erst einmal "laufen wie eine Eins, vorher machen wir in Wolfratshausen gar nichts Neues auf", versichert der Unternehmer. Ausgehend von einer Bauzeit von etwa einem dreiviertel Jahr werde sich die Erweiterung der Wolfratshauser Niederlassung sicher bis 2016 hinziehen - ob dies dann im Sommer oder erst Ende des Jahres sein wird, darüber mag Mahler aktuell noch keine konkreten Aussage machen.

Mahler zufolge soll die Gesamtfläche des Möbelhauses am Hans-Urmiller-Ring von derzeit 30 000 auf rund 50 000 Quadratmeter erweitert werden. Auf einem angrenzenden Grundstück, das der Unternehmer mit Blick auf eine mögliche Expansion schon vor sieben oder acht Jahren erworben hat, ist ein ebenfalls vierstöckiges Gebäude geplant. Auf den neuen Flächen sollen in erster Linie besonders hochwertige Möbel angeboten werden. Dazu kommt noch ein Parkdeck mit mehreren Ebenen. Seine grundsätzliche Bereitschaft, den Mahler-Plänen zuzustimmen, hatte der Wolfratshauser Stadtrat im Juli 2013 signalisiert, allerdings hatten sich hier bereits Skeptiker zu Wort gemeldet - fünf von 23 Ratsmitgliedern verweigerten ihr Placet. Geltend gemacht wurden unter anderem drohende Verkehrsprobleme durch den anwachsenden Lieferverkehr und eine weitere Erosion des Innenstadt-Sortiments. Auch die Händler in der Marktstraße zeigten sich alles andere als begeistert von den Mahler-Plänen. Peter Ley, Stadtrat und im vergangenen Jahr noch Vorsitzender des Wolfratshauser Werbekreises, wollte nichts verbaut haben, bevor sich nicht herausgestellt habe, was aus dem ehemaligen Isar-Kaufhaus wird. Die Mehrheit indes sah die Expansion als eine Chance für Wolfratshausen an. "Möbel Mahler ist ein Flaggschiff", hieß es damals.

© SZ vom 22.12.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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