Eurasburger Trinkwasserversorgung:Sprudelnder Brunnen

Gemeinde kann Wasserprobleme selbst lösen

Von Benjamin Engel, Eurasburg

Für eine sichere Trinkwasserversorgung von Eurasburg zeichnet sich eine Lösung ab. Hydrogeologische Untersuchungen haben ergeben, dass der Happerger Brunnen so ergiebig ist, dass mehr Wasser gefördert werden kann als bisher genehmigt. Der Gemeinderat hat ein Büro beauftragt, den Bedarf an Trinkwasser für die Kommune zu ermitteln. In drei bis vier Monaten rechnet Bürgermeister Moritz Sappl (GWV) mit Ergebnissen. Jährlich brauche Eurasburg etwa 450 000 Kubikmeter Trinkwasser, sagte er.

Bislang hat das Tölzer Landratsamt genehmigt, 330 000 Kubikmeter Wasser aus dem Brunnen zu fördern. Jährlich brauchte Eurasburg aber 380 000 bis 400 000 Kubikmeter. Daher zapfte die Kommune die Münchner Wasserleitung an, die ihre Flur quert. Jährlich hätte das durchschnittlich 60 000 bis 70 000 Kubikmeter ausgemacht, sagte Hauptamtsleiter Günther Eidenschink. Diese Praxis hatte das Garmischer Landratsamt verboten. Aus dessen Zuständigkeitsbereich bezieht München etwa ein Fünftel seines Trinkwassers.

Die Kommune Eurasburg musste aktiv werden. "Uns sitzt das Landratsamt Garmisch im Nacken", sagte Eidenschink. Im April sei die Erlaubnis ausgelaufen, für den regulären Bedarf die Münchner Wasserleitung anzuzapfen. Die Gemeinde bemühe sich, eine vorübergehende Erlaubnis zu bekommen.

Über das positive Ergebnis der hydrogeologischen Untersuchungen war Eidenschink froh. Denn einen Standort für einen zweiten Brunnen zu finden und ein Wasserschutzgebiet auszuweisen, wäre aufwendig und kompliziert. Im vergangenen trockenen Jahr sei der Brunnen praktisch unter Extrembedingungen getestet worden, sagte Eurasburgs Hauptamtsleiter. "Es hat sich gezeigt, dass wir mehr Wasser herkriegen." Die Untersuchungen hätten im Juni des Vorjahres begonnen und bis einschließlich Februar gedauert.

Die jetzige Genehmigung zur Trinkwasserentnahme im Happerger Brunnen ist laut Eidenschink noch für zehn Jahre gültig. Über das weitere Vorgehen seien bereits Gespräche mit den zuständigen Behördenvertretern im Tölzer Landratsamt geführt worden. Spannend könne die Frage werden, ob das Wasserschutzgebiet erweitert werden müsse. Das könnten nur genauere Untersuchungen klären. Der Untergrund mit verschiedenen Kies- und Lehmschichten mache eine Beurteilung schwierig, so Eidenschink.

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