Eurasburger Politik:Bebauungsplan für Friedhof

Erster Erweiterungsabschnitt soll 2021 fertig sein

Von Benjamin Engel, Eurasburg

Für die Friedhofserweiterung im Ortsteil Berg hat der Bauausschuss des Gemeinderats den Bebauungsplan gebilligt. Damit kann die Kommune mit dem Planverfahren beginnen. In mehreren Etappen soll ein 5640 Quadratmeter großes Wiesengrundstück östlich des bestehenden Friedhofs für Bestattungen hergerichtet werden. Darauf sollen Urnen-, Erd- sowie Baumgräber entstehen. Geplant ist eine Beisetzungsstätte für sogenannte Engelskinder, das heißt tot- oder fehlgeborene Kinder. Der Landschaftsarchitekt Stefan Gollinger vom Uffinger Büro U-Plan hat den Gestaltunsgentwurf konzipiert.

Ein Serpentinenweg überwindet den Höhenunterschied von elf Metern mit einem Gefälle von acht bis zehn Prozent zwischen altem und neuem Teil. Zwischen den Wegfeldern sind Urnenfelder vorgesehen. Bis zum Frühjahr 2021 sollen laut Bürgermeister Moritz Sappl (Gemeinsame Wählervereinigung, kurz GWV) der Weg und die ersten 25 Grabstätten für Urnen fertiggestellt sein. Denn gerade die Feuerbestattung nimmt in der Gemeinde immer mehr zu. Nur noch wenige Plätze sind für Urnenbestattungen im alten Friedhofsteil frei.

Sukzessive weiterbauen will die Gemeinde in den darauf folgenden Jahren. Insgesamt sind 21 Erdgrabstellen sowie 16 Gemeinschafts- und 42 Einzelgräber für Urnen geplant. Hinzu kommen 16 Baumgräber sowie eine Gedenkstätte für Engelskinder. Für die Friedhofserweiterung rechnet die Gemeinde mit Kosten von einer Million Euro.

Der Verbindungsweg gilt nicht als barrierefrei, weil er zwischen altem und neuem Teil teils mehr Gefälle als sechs Prozent erreicht. Die Besucher können den Erweiterungsteil über die Straße am Moosweg aber trotzdem hindernislos erreichen. Vor dem Friedhof entsteht ein neuer Parkplatz für 26 Fahrzeuge. Zwar hat der Haupteingang Stufen. Ein zweiter, ebenerdiger, barrierefreier Zugang ist aber ebenso geplant.

Weil die Kommune in Etappen erweitern will, hat sie sich laut Bürgermeister Sappl für das Verfahren über einen Bebauungsplan statt eines Bauantrags entschieden. "So haben wir mehr Flexibilität", sagt Eurasburgs Bürgermeister. Denn ein Bauantrag sei nach einigen Jahren nicht mehr gültig. Sei die Friedhofserweiterung bis dahin nicht abgeschlossen, müsse erneut ein Bauantrag gestellt werden. Mit dem einmal gebilligten Bebauungsplan könne die Kommune alle Vorhaben, die dem Friedhofsbetrieb dienten baurechtlich genehmigungsfrei vorantreiben. Saniert werden soll jetzt aber auch der alte Friedhofsteil. Das Leichenhaus bekommt ein neues Vordach mit einer Glasdecke. Es dient den Trauergästen künftig als Wind- und Wetterschutz.

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