Süddeutsche Zeitung

Eurasburg:Haidacher fordern Lärmschutz

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Anwohner fühlen sich von der A 95 gestört

Von Benjamin Engel, Eurasburg

Schon vor Jahren haben die Haidacher vergeblich für mehr Lärmschutz an der Garmischer Autobahn gekämpft. Jetzt ist der Unmut im Ort direkt an der überregionalen Verkehrsverbindung wieder aufgebrochen. In der Bürgerviertelfragestunde des Gemeinderats forderten Anwohner eindringlich besseren Lärmschutz. Denn die Autobahndirektion Südbayern habe Bäume und Büsche massiv abholzen lassen. Deswegen sei der natürliche Lärm- und Sichtschutz verloren gegangen, klagten sie.

Besonders empört die Anwohner, wie die Autobahndirektion reagiert. Laut der Gruppe von Haidachern lehnt die Behörde den Lärmschutz ab, da der Verkehr nicht zugenommen habe. Wie Anton Huber sagte, habe das mit der Realität nichts zu tun. Das Gegenteil sei der Fall. "Das ist eine richtige Rennstrecke", schilderte er. Sportwagen und Motorräder rauschten lärmend vorbei. Selbst nachts sei der Motorenlärm sogar durch geschlossene Fenster zu hören, klagte ein anderer. Warum die Geschwindigkeit nachts nicht auf Tempo 100, so wie etwas weiter nördlich bei Walchstadt, beschränkt werden könne, fragte sich ein weiterer.

Im Gemeinderat stieß das Anliegen der Haidacher auf Zustimmung. Peter Goepfert (Unabhängige Wähler) sagte, dass er die Forderung nach Lärmschutz verstehe. Seit 37 Jahren gehe es ihm genauso - er lebt mit seiner Familie in Speck selbst nahe der Autobahn. Um erfolgreich zu sein, brauche es aber eine Bürgerinitiative, mahnt er. Nur so könne genügend politischer Druck aufgebaut werden. Dem schloss sich auch Ralf Reichenberg (Freie Wähler Achmühle) an, der eine Petition an den bayerischen Landtag empfahl.

Nachvollziehen konnte auch Bürgermeister Moritz Sappl (GWV) den Protest der Anwohner des Ortsteils. Allerdings sagte er, dass die Gemeinde für den Lärmschutz an der Autobahn nicht zuständig sei. Dass die Autobahndirektion etwas unternehmen werde, sehe er nicht. Petra Epp (Grüne) sprach sich trotzdem für einen Ortstermin mit Vertretern der Gemeinde, Anwohnern und der Autobahndirektion aus.

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Quelle:
SZ vom 13.10.2018
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