Bauen und Wohnen:Sozialer bauen

Für die Entwicklung des Wohngebiets am Beuerberger Bruckerfeld will Eurasburg die Sobon anwenden.

Bezahlbarer Wohnraum ist in Münchner Umlandgemeinden wie Eurasburg äußerst begehrt. Umso interessanter könnte sein, dass für die Bauwünsche von Eigentümern beim Bruckerfeld am Nordwestrand des Ortsteils Beuerberg nun die Regeln der Sozialgerechten Bodennutzung (Sobon) angewendet werden sollen. Das bedeutet, dass sich die Kommune einen Teil der Flächen sichern könnte, um leistbaren Wohnraum zu errichten. Ein gemeinwohldienliches Gegengeschäft, dafür, dass die Verwaltung überhaupt neues Baurecht schafft. Die Eigentümer haben nun bis 1. Juni Zeit zu überlegen, ob sie sich auf die neuen Bedingungen einlassen. Die bisherigen vor mehr als zehn Jahren angestoßenen Planungen für bis zu 16 Häuser sind damit obsolet. Der Gemeinderat hat die Beschlüsse zu den dafür nötigen Bauleitplanverfahren aufgehoben.

Damit setzt sich die ohnehin schon komplexe Entwicklungsgeschichte fort. Bereits 2011 war ein Vertrag mit der Bayerngrund Grundstücksbeschaffungs und -erschließungs GmbH abgeschlossen worden, um die Bauleitplanung voranzutreiben. Ursprünglich ging es nur um vier Parzellen, für die Einheimische Bauwünsche hatten. Später schlossen sich mehr Grundeigentümer an. Mittlerweile geht es laut Bürgermeister Moritz Sappl (GWV) am Bruckerfeld nur noch um eine einzeilige Bebauung. So könne die Gemeinde auch den eigenen Entwicklungszielen von nur einem Prozent Bevölkerungszuwachs pro Jahr Rechnung tragen. Die nötige Infrastruktur vom Klärwerk, der Trinkwasserversorgung bis zu Kinderbetreuungseinrichtungen vertrage nur ein organisches Wachstum, so Sappl. Mit der Sobon wolle die Kommune für das Wohngebiet am Bruckerfeld den Gemeinwohlausgleich sichern. "Jetzt müssen die Eigentümer sagen, was sie wollen."

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