Süddeutsche Zeitung

Erholungssuchende:"Eine sehr beachtliche Zahl"

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Heuer gab es deutlich mehr Urlauber im Zwei-Seen-Land als im Vorjahr. Das lag auch am schönen Wetter. Der Kochler Bürgermeister Thomas Holz lobt den Wikingermarkt am Walchensee als "einzigartige Veranstaltung".

Von Petra Schneider, Kochel am See

Seit zehn Jahren verwandelt sich das Filmkulissendorf Flake am Walchensee im September in ein belebtes Wikingerdorf. Ein Wochenende lang gibt es dann einen Markt und allerhand Vorführungen, Bogenturniere und Feuershows, die Lagergruppen zeigen alte Handwerkstechniken. Vor allem für Familien ist der Wikingermarkt ein Magnet - und im Oberland eine "einzigartige Veranstaltung", wie Bürgermeister Thomas Holz (CSU) am Dienstag im Gemeinderat sagte.

Durchschnittlich 2000 Gäste kämen zum Wikingermarkt, bei dem zehn Händler und Gastronomen sowie Lagergruppen mit über 80 Teilnehmern dabei seien. Im Hinblick auf den "positiven Werbe- und Imageeffekt" will die Gemeinde die Veranstaltung am Walchenseeufer auch in den kommenden fünf Jahren organisieren - obwohl der Wikingermarkt stets ein Minus verursacht: Durchschnittlich etwa 1100 Euro muss die Gemeinde jedes Jahr draufzahlen. Die Statistik verhagelt haben vor allem die beiden vergangenen Jahre, in denen das Wetter "schlecht" bis "sehr schlecht" gewesen sei, wie Holz sagte. Trotz Nieselregens und kühlen Temperaturen an den Veranstaltungstagen seien heuer 1033 zahlende Gäste gekommen. Das Minus lag mit knapp 3300 Euro aber deutlich über dem Durchschnitt. Weil das Feedback von Händlern und Besuchern "fast durchweg positiv" gewesen sei, werde die Tourismusabteilung den Markt bis einschließlich 2024 weiter organisieren - das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Sollten die Ergebnisse wetterbedingt weiter schlecht bleiben, werde man allerdings entsprechend reagieren.

Zufrieden zeigte sich Holz mit den Tourismuszahlen in den ersten acht Monaten: Von Januar bis August 2018 sind die Ankünfte im Zwei-Seen-Land um knapp neun Prozent gestiegen. Das sind 4200 Gäste mehr, die in der Region um Kochel- und Walchensee Urlaub gemacht haben. "Eine sehr beachtliche Zahl", wie Holz befand. Auch bei den Übernachtungszahlen ergab sich eine leichte Steigerung von knapp drei Prozent. Die Nachfrage nach Beherbergungsbetrieben sei hoch, und viele Gäste hätten in der Hochsaison auf Hotels und Unterkünfte in andere Regionen ausweichen müssen.

Holz lobte die Vermieter, die gute Arbeit leisteten und dazu beitrügen, dass es viele Stammgäste gebe, die immer wieder kämen. Einer der Hauptgründe für die erfreuliche Statistik ist nach Ansicht des neuen Tourismusleiters Daniel Weickel das "lang anhaltend schöne Wetter". So wie es aussieht, werde sich der positive Trend fortsetzen. Denn durch die Kristall Trimini Therme kämen auch in der Nebensaison mehr Gäste, die allerdings nur kurz, also zwei bis drei Nächte, bleiben. Der Zuwachs bei den Ankünften ist nach Ansicht des Tourismuschefs auch dem Trend zu Kurzreisen geschuldet.

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Quelle:
SZ vom 26.10.2018
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