Ergebnisse der Kommunalwahl:Ickinger Sensation

Mit den Grünen wird der jüngste Ortsverband stärkste Fraktion

In der Isartalgemeinde sorgen die Grünen für eine Sensation, indem der frischgebackene Ortsverband seine Sitze im Gemeinderat aus dem Stand vervierfacht hat. Zusammen mit der Unabhängigen Bürgerliste Icking (UBI) mit ebenfalls vier Sitzen sind sie nun stärkste Fraktion. Sollte Laura von Beckerath-Leismüller in zwei Wochen das Rennen als Bürgermeisterin machen, haben sie mit fünf Vertretern sogar die Mehrheit erobert. Insgesamt werden sechs der 16 Sitze neu besetzt. Was außerdem schon feststeht: der Gemeinderat wird jünger, weiblicher und grüner.

Ob im Chefsessel oder am Sitzungstisch: so oder so zieht Laura von Beckerath-Leismüller ins Rathaus ein, zusammen mit Jörg Überla, Philipp Geiger und Sabrina Stör. Wird Leismüller Bürgermeisterin, rückt die Landwirtin Dorothee Rieger nach. Alles neue Leute.

Bei den vier Sitzen der UBI ist mit Verena Reithmann, Claudia Roederstein und Georg Linsinger alles beim Alten geblieben, und damit beim Bewährten. Die Wähler gaben ein deutliches Zeichen, dass sie Josef Mock weiter im Gemeinderat haben wollen, indem sie ihn trotz eines mittleren Listenplatzes 7 nach vorn katapultierten. Im Fall, dass Reithmann neue Bürgermeisterin wird, schließt der Rechtsanwalt Stefan Schneider als fünfter UBI-Vertreter auf.

Die PWG konnte ihre drei Sitze verteidigen. Matthias Ertl bewies mit einem Gesamtergebnis von über 1000 Stimmen, dass er quer durch die Ickinger Bevölkerung beliebt ist. Zweiter Bürgermeister Peter Schweiger ist ebenfalls wieder drin. Neu hineingewählt ist die Polizistin Uschi Loth.

Katerstimmung hingegen bei der Ickinger Initiative: Sie haben einen Sitz verloren. Nur noch Vigdis Nipperdey und Otto Güllich wurden wiedergewählt. Auch die CSU hat nur noch zwei anstatt drei Vertreter: Georg Preuss und Hans-Peter Stahn. Die SPD spielt praktisch keine Rolle mehr in Icking. Einsamer Wolf der Partei ist Julian Chucholowski.

Fünf bekannte Gesichter sind nicht mehr dabei: Martin Schlickenrieder (PWG) und Alfred Vogel (Ickinger Initiative), auch der CSU-Gemeinderat Georg Frech nimmt seinen Hut, das aber freiwillig. Er hatte sich nur noch auf dem hintersten Listenplatz aufstellen lassen, genauso wie Gabriel Baumüller (SPD/Grüne). Gar nicht mehr angetreten war Lisa Häberlein-Höflich (SPD/Grüne).

Der zukünftige Gemeinderat stellt sieben Vertreter aus dem Ortsteil Icking, fünf aus Irschenhausen und vier aus Dorfen/Attenhausen. Die Wahl erwies sich als das große Duell zwischen UBI und Grünen. Während die Grünen drei der sieben Stimmbezirke eroberten (Icking Mitte, Icking Nord mit Irschenhausen und einmal Briefwahl), holte die UBI den Stimmbezirk Icking Süd (Dorfen und Attenhausen) und dreimal Briefwahl. Am weitesten vorn in der Wählergunst liegen Verena Reithmann (1232 Stimmen), dicht dahinter Laura von Beckerath-Leismüller (1203).

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