Erdwärme-Projekt:Geothermie kurz vor dem Start

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Icking genehmigt Leitungen, Bohrungen im ersten Halbjahr 2018

Von Claudia Koestler, Icking

Noch im ersten Halbjahr 2018 soll mit den Bohrarbeiten für die Ickinger Geothermieanlage zwischen Dorfen, Attenhausen und Walchstadt nahe der A 95 begonnen werden. Das erklärte Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) am Montag in der Gemeinderatssitzung. Bevor es aber voraussichtlich in der Februarsitzung zur Debatte über den entsprechenden Antrag kommen wird, obliegt es der Gemeinde, Weichen zu stellen. Nachdem in vorangegangenen Sitzungen Standort, Optik und der Minimierung der Emissionen und Belastungen für die Anwohner beschlossen wurden, ging es am Montag um Rechte und Erlaubnisse.

Icking hatte im ersten städtebaulichen Vertrag grundsätzlich zugesagt, ein Leitungsrecht auf Gemeindestraßen respektive Gemeindegrund einzuräumen. Die Dienstbarkeiten und Erlaubnisse, die nun von der Firma Erdwärme Isar beantragt waren, betrafen die Verlegung von Elektro- und Wasserleitungen, Druckabwasserleitungen und Schmutzwasserkanal sowie Geh- und Fahrtrechte.

Wie bereits berichtet, lehnte es der Gemeinderat einstimmig ab, der Firma ein Geh- und Fahrtrecht für die Nordzufahrt zum Bohrplatz einzuräumen. Die Gremiumsmitglieder bekräftigten damit ihren Willen, dass der Baustellenverkehr über die zu schaffende, neue Abfahrt von der A 95 verlaufen soll und nicht über die schmalen Straßen und Wege der umliegenden Dörfer. Die weiteren Dienstbarkeiten aber gewährten die Gemeinderäte teils einstimmig. So darf die Erdwärme Isar am Bohrplatz Attenhausen an das Ickinger Kanalnetz anschließen, um ihr Testwasser und das Schmutzwasser einzuleiten und zu entsorgen. Auch am Bohrplatz in Walchstadt muss Test- und Schmutzwasser entsorgt werden. Ersteres könne aber aus technischen Gründen nicht über die Pumpstation am Kapellenweg über das Talfeld in den Kanal eingeleitet werden, weil dort die Pumpleistung zu gering sei. Deshalb soll nun das Wasser zur Walchstadter Höhe und von dort über die Walchstadter Straße zur großen Pumpstation Icking gepumpt werden - zum Schutze der Anwohner aber nur zwischen 7 und 19 Uhr. Eine Zustimmung des Abwasserverbandes Isar-Loisach liege laut Menrad für beide Einleitungen vor. Zudem braucht das Unternehmen sowohl am Bohrplatz Attenhausen als auch in Walchstadt einen Anschluss an das Mittelspannungsnetz. Die Stromtrasse verläuft in Attenhausen vom Bohrplatz bis zur Attenhauser Straße. Entlang dieser Trasse sollen auch die Stromleitung für die Einspeisung des erzeugten Stroms, ein Lichtwellenleiter zur Versorgung der Anlage mit Glasfaser und zwei Leerrohre verlegt werden. Für den Stromanschluss muss zudem eine Übergabeschutzstation gebaut werden. In Walchstadt verläuft die Trasse vom Bohrplatz über den Weg "Am Talfeld" und die Walchstadter Straße zu einem Gemeindegrundstück. Nach den Leitungsverlegungen muss die Firma Erdwärme Isar die Wege mit befestigten und befahrbaren Kiesbelägen herstellen.

© SZ vom 19.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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