Süddeutsche Zeitung

Energiewende:Schlag nach bei Egling

Örtliche Energiewende-Gruppe stellt ihre Erfahrungen für andere Gemeinden zusammen

Von Claudia Koestler, Egling

In der Gemeinde Egling wird die Energiewende vorangetrieben. Das ist das Fazit, das Hans Spindler als Sprecher der örtlichen Energiewendegruppe am Dienstag nach einem Jahr zog. In Zukunft sollen andere Kommunen vom Eglinger Beispiel profitieren, etwa durch eine noch engere Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch über die Landkreis-Gruppe. Beiträge zur Energieeinsparung oder zu regenerativen Energiequellen, welche die Ehrenamtlichen bislang für das Eglinger Gemeindeblatt verfasst haben, sollen dann in ein Nachschlagewerk einfließen, das auch anderen Kommunen zur Verfügung steht.

Der Auftakt zur Gruppengründung fand im Februar 2015 statt, wie Spindler den Gemeinderäten in ihrer Sitzung am Dienstag berichtete. Als Handlungsziel definierten die Mitglieder die Information der Gemeindebürger über Energieeinsparmöglichkeiten im Haushalt. Zudem sollen Beispiele für die Nutzung erneuerbarer Energien gegeben und es soll für regenerative Energien geworben werden. Sechs Treffen initiierte die Gruppe im vergangenen Jahr. Darüber hinaus gab es zahlreiche Besichtigungen, etwa die einer Holzvergaseranlage in Attenham oder eine öffentliche Energieberatung der Verbraucherzentrale Bayern, die eine Außenstelle in Geretsried betreibt, an einem Privathaus.

An einer Umfrage zur Mobilität nahmen 55 Eglinger teil. Es stellte sich heraus, dass das Auto für die meisten Befragten noch unabdingbar sei, zumal Egling eine große Flächengemeinde ist. Nur 18 Befragte konnten sich einen Umstieg auf andere Verkehrsmittel vorstellen. Einen klaren Auftrag gaben sie dennoch: Spindler zufolge ärgerte es einige Bürger enorm, dass der Radweg zwischen Neufahrn und Ergertshausen "mitten in der Prärie endet". Zudem wünschten sich viele einen Radweg zwischen Deining und Egling. Zu verbessern sei auch die Busanbindung Dietramszell-Höllriegelskreuth sowie Wolfratshausen-Bad Tölz durch Taktverdichtungen sowie häufigere Fahrten an den Abenden.

Die Mitglieder der Energiewende Egling wollen künftig das Thema Energiesparen mit Holzbau in den Fokus rücken, weitere Besichtigungen unternehmen und eine "Energiesparkiste" entwickeln und testen, die sich Gemeindebürger dann ausleihen können. Darin enthalten sind Messgeräte für Energiekosten,, Temperatur und Feuchtigkeit, LED-Musterleisten sowie zahlreiche Informationen. "Wenn es um die Umsetzung geht, dann geht es allerdings nicht ohne die Gemeinde", sagte Spindler. Zum Beispiel in der planmäßigen Förderung erneuerbarer Energiequellen. Und er persönlich hegt den Wunsch, dass Egling einen Energienutzungsplan erstellt.

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Quelle:
SZ vom 20.04.2016
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