Als Stephanie Laus im vergangenen Jahr bekanntgab, dass sie ihr Eiscafé Lausbua in Dietramszell auf- beziehungsweise abgeben wolle, war die Aufregung in der Gemeinde groß. Schließlich hatte sich der Laden längst als Treffpunkt aller Eisliebhaber im Ort und darüber hinaus etabliert. Zu ihrem Glück aber hielt der Leerstand nicht lange an. Pünktlich zur warmen Jahreszeit ist das Lausbua wieder da. Die neue Betreiberin heißt Brigitte Schumacher.
„Ich habe letzten Herbst von meiner Cousine erfahren, dass hier jemand Neues gesucht wird“, sagt die 40-jährige Königsdorferin. Lange überlegen musste sie demnach nicht, ehe sie sich dazu entschloss, das direkt gegenüber der Klosterkirche gelegene Café und die dazugehörige Eisproduktion – „Lausbua-Eis“ ist ein eingetragener Markenname – unter ihre Fittiche zu nehmen.
Am Wiedereröffnungstag Anfang Mai war der Andrang im neu eingerichteten Café groß. „Einige fragten schon die Monate davor danach, wann wir wieder aufmachen“, berichtet Schumacher und lacht. „Ein Mann war sogar eine Woche zu früh dran und wollte schon rein.“ Das Café gehört längst zum Ort, ist Treffpunkt für Jung und Alt und erfüllt damit eine wichtige Funktion. Für Kinder hält Schumacher auch Spiel- und Malsachen bereit, die von der sechsjährigen Paula gleich in Beschlag genommen werden. Die elfjährige Mathilda probiert derweil die Rosmarin-Limonade. Wie schmeckt’s? „Gut“, sagt die Gymnasiastin. Sie wolle nicht nur wegen des Eises wiederkommen.

Eine neue lange Bank aus hellem Holz haben Schumacher und ihr Team vor dem Café aufgebaut, am Sonneneck, wo sich im Sommer gerne auch Rennradfahrer mit Eis und Kaffee niederlassen. „Bei vielen liegt das auf der Runde“, berichtet die neue Inhaberin, und ein Blick ins neu aufgelegte Gästebuch beweist das. Dort haben sich bereits einige radelnde Gäste eingetragen, etwa Hans Thalhammer aus Egling, der von der abwechslungsreichen Anfahrt per E-Bike durch die hügelige Landschaft östlich der Isar schwärmt. In seinem Heimatort Egling gebe es eben nichts Vergleichbares, erklärt Thalhammer dann im Gespräch. Auch andere Dörfer dürften wegen des Eiscafés neidisch nach Dietramszell blicken. Einst sei an der Kreuzung ein kleiner Laden untergebracht gewesen, weiß Sepp Disl. Der Vater von Ex-Profibiathletin Uschi Disl gehört zu den Stammgästen im Eiscafé und ist froh, dass es dort nun weitergeht.
Facettenreich wie die Dietramszeller Landschaft ist auch die Eisauswahl. „Aktuell haben wir 18 Sorten“, berichtet Brigitte Schumacher stolz, darunter auch den Klassiker „Lausmadl“, eine Mischung aus Joghurt, Schokolade und Erdbeere, oder „Erdnuss-Crunch“. Der Bestseller bleibt indes das Schokoladeneis, nicht nur bei Kindern.

Die Eisproduktion wurde inzwischen ausgelagert, um mehr Platz zu haben. „Das war der größte Brocken“, gibt Schumacher zu. „Wir sind auch nicht mit allem fertig geworden.“ Das Lausbua-Eis wird nicht nur im Dietramszeller Café verkauft, sondern auch an verschiedene andere Lokale und Händler geliefert, darunter das Café Otthof in Faistenberg oder der Eurasburger Packlhof. Der Kuchen, den Schumacher verkauft, kommt bisher aus Kochel. Doch das soll sich ändern, sagt die Betreiberin.
Im Hintergrund läuft die technisch hochwertige Kaffeemaschine, die mit Kaffeebohnen der Marke Merchant&Friends aus Glonn beschickt wird, während Schumacher ihr Café auf den tagtäglichen Schüler-Ansturm vorbereitet. „Die haben einen kurzen Weg“, sagt sie und lächelt über die strategisch günstige Lage ihres Eiscafés. Schließlich ist die Dietramszeller Grund- und Mittelschule direkt nebenan und die Montessori-Schule liegt gleich gegenüber.