Einsatz für den Sport:Bescheiden, aber beharrlich

Alfred Barth

Alfred Barth kam als leidenschaftlicher Triathlet zum TSV Wolfratshausen, den er seit 2013 leitet.

(Foto: oh)

Als Vorsitzender des TSV Wolfratshausen setzt sich Alfred Barth unermüdlich ein

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Als Alfred Barth erfuhr, dass er in diesem Jahr die Isar-Loisach-Medaille für seinen "unermüdlichen Einsatz" als Vorsitzender des TSV Wolfratshausen bekommt, war er "sehr überrascht", wie er sagt. "Ich habe gefragt, ob es nicht andere Leute gibt, die es eher verdient haben", berichtet er. Landrat Josef Niedermaier habe ihm zwar erklärt, dass die Auszeichnung schon seine Berechtigung habe. "Aber ich brauche das eigentlich wirklich nicht", sagt der 65-Jährige mit der ihm eigenen Bescheidenheit.

Barth, seit 14 Jahren Abteilungsleiter für Leichtathletik und seit fünf Jahren Gesamtvorsitzender des TSV, kam praktisch gezwungenermaßen zum Verein: Als leidenschaftlicher Triathlet hatte er eine Startlizenz in Darmstadt, wo er auch Sozialpädagogik studiert hat. Als es ihn nach dem Studium beruflich nach Bayern verschlug, musste er dort eine neue Lizenz beantragen. Und die gab es nur als Mitglied in einem Verein. So kam er 1989 zum TSV Wolfratshausen. "Ich wollte eigentlich niemals Sportfunktionär werden", sagt er. "Ich bin Sportler." Zu seiner Arbeit als Ausbilder an der Sanitätsakademie in München sei er täglich mit dem Rad gefahren, auf dem Rückweg dann meist noch im Ickinger Weiher geschwommen. 2004, als der Leichtathletik-Abteilungsleiter aufhörte, wurde Barth sein Nachfolger. Im selben Jahr wurde er auch Gründungsmitglied der Betreibergesellschaft fürs Isar-Loisach-Stadion, kurz darauf bei der Raiffeisen Oberland Challenge, deren Vorsitzender er heute ist. Dass Barth Sportveranstaltungen organisieren kann, zeigt nicht zuletzt der Wolfratshauser Stadtlauf, der im kommenden Jahr zum 20. Mal stattfindet und zum 15. Mal unter seiner Ägide. Zum Vereinsvorsitzenden wurde er 2013 mit überwältigendem Ergebnis gewählt, das ihm "beinahe ein bisschen peinlich" sei, wie er sagt. Dann gibt er aber doch zu, dass er "vielleicht die nötige Empathie" habe und mit allen gut auskomme.

Seinen Sportlern kann er beibringen, wie man an seine Grenzen und darüber hinaus geht. "Es ist gut, wenn man sich eine Geschichte mitnimmt", sagt Barth. Er habe bei Läufen und im Becken stets ein Thema im Kopf durchgespielt, stundenlang. "Für mich ist Sport ein Ventil", sagt er. Aufgeben sei für ihn keine Option.

Auch nicht in seinem Einsatz für den TSV. So kämpft er weiterhin dafür, dass die Vereine auch in Wolfratshausen von den Nutzungsgebühren für Sportstätten befreit werden. "Ich werde nicht müde, die Stadträte darauf anzusprechen", sagt Barth. Die 23 000 Euro, die dem TSV so jährlich verloren gingen, wolle er in Geräte stecken und vor allem an die Trainer ausschütten. Die betreuten schließlich ehrenamtlich die Kinder und Jugendlichen, die beim TSV 944 der insgesamt 1992 Mitglieder ausmachen, trainierten neben Beruf und Familie an zwei bis drei Wochentagen und opferten zahlreiche Wochenenden für Wettkämpfe. "Das wäre eine wichtige Anerkennung."

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