Süddeutsche Zeitung

Eine Million investiert:Nachhaltige Wärme

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Münsing hat seine neue Heizzentrale fertiggestellt

Von Benjamin Engel

Eine tiefe Baugrube hatte monatelang vor der nordöstlichen Ecke des Münsinger Feuerwehrhauses geklafft. Im Untergrund errichtete die Gemeinde für ihr Nahwärmenetz eine neue Heizzentrale für eine Million Euro. In Betrieb ist der neue mit Holzhackschnitzeln befeuerte Kessel am vergangenen Dienstag gegangen. Bis zu 5,50 Meter tief mussten sich die Arbeiter in die Erde graben, weil ein stattlicher Pufferspeicher installiert wurde, schildert Münsings technischer Bauamtsleiter Josef Limm. Die Baugrube musste aufwendig verbaut werden. Weil die Arbeiten komplizierter als gedacht ausfielen, erhöhen sich auch die Kosten. Ursprünglich war von Investitionen in Höhe von 408 000 Euro gesprochen worden.

Die Kommune hatte das Nahwärmenetz sukzessive erweitert. Damit war die alte Kesselanlage nach 16 Jahren im Betrieb an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen. Bislang sind Gemeindezentrum mit Rathaus, Gemeindesaal, Turnhalle und Grundschule, die Feuerwehr, das Vereinszentrum am Hartlweg so wie 42 Wohneinheiten angeschlossen. Ein Vertrag mit der katholischen Kirche in Münsing für das Pfarrheim und das gerade neu errichtete Pfarrhaus ist bereits fixiert. Zudem soll das geplante Bürgerhaus am Pallaufhof-Grundstück ebenfalls versorgt werden. "Dafür ist es ausgelegt", sagt Limm.

Für die neue technische Einrichtung war der bisherige Heizraum zu klein. Deshalb musste ein neuer im Untergrund angelegt werden. Um möglichst nachhaltig zu wirtschaften, sollen die Hackschnitzel für die Heizzentrale möglichst aus der näheren Umgebung kommen. Allein mit Holz und damit regenerativer Energie könne die Kommune ihr Netz künftig betreiben, sagt Limm. In Spitzenlastzeiten musste der frühere Ölkessel hinzugeschaltet werden. Dieser wurde durch einen Gaskessel ersetzt, der jedoch nur noch zum Einsatz kommt, wenn die Hackschnitzelanlage ausfallen sollte.

Das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) in Straubing fördert die Heiztechnik für das Hackgut mit 90 000 Euro. Zudem wurde ein Tilgungszuschuss über die Bankengruppe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt. Mit dem Neubau der Heizzentrale leiste die Gemeinde Münsing einen großen Beitrag zur Energiewende im Ort, erklärt Josef Limm.

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Quelle:
SZ vom 23.11.2019
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