"Ein Vorzeigeprojekt":Golfplatz nicht mehr belastet

"Ein Vorzeigeprojekt": Ökologisch golfen: Auf dem Green am Bergkramerhof werden seit 2014 keine Pestizide eingesetzt.

Ökologisch golfen: Auf dem Green am Bergkramerhof werden seit 2014 keine Pestizide eingesetzt.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Am Bergkramerhof konnten keine Pestizide nachgewiesen werden

Der Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden im Wolfratshauser Golfklub Bergkramerhof macht sich bemerkbar: Bei den jüngsten Bodenuntersuchungen sind keine nennenswerten Schadstoffe mehr gefunden worden. "Die Ergebnisse der Untersuchung liegen unter der Nachweisgrenze des Labors und deutlich unter den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung", berichtete der Dritte Bürgermeister Helmuth Holzheu (CSU-Fraktion) in Vertretung von Bürgermeister Klaus Heilinglechner am Mittwoch im Bauausschuss des Stadtrats. "Eine Gefährdung des hier maßgeblichen Wirkungspfads und letztlich auch des Trinkwassers erscheint vor dem Hintergrund der Ergebnisse in den untersuchten Bereichen ausgeschlossen." Dennoch haben die Stadträte einstimmig beschlossen, im kommenden Jahr eine weitere Bodenuntersuchung an anderer Stelle in Auftrag zu geben. Abhängig vom Ergebnis soll dann entschieden werden, ob und in welchen Intervallen die Prüfungen fortgesetzt werden.

Das Monitoring wurde bislang regelmäßig durchgeführt, weil der Bergkramerhof früher landwirtschaftlich genutzt wurde und bei Bodenproben in dem Gebiet, das im Einzugsbereich der Wolfratshauser Trinkwasserversorgung liegt, auch Jahre später noch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln gefunden wurden. Die ersten Pestizide wurden 2013 nachgewiesen, seit 2014 werden auf dem Golfplatz keine Pflanzenschutzmittel mehr eingesetzt. Bei einer Untersuchung vom Oktober 2017 wurden noch Spuren von Fungiziden im Boden festgestellt, allerdings unter den gesetzlichen Grenzwerten.

Die Stadträte lobten in dem Zusammenhang die Arbeit des Golfklubs, der von Josef Hingerl betrieben wird. "Der erste ökologisch bewirtschaftete Golfplatz macht Wolfratshausen international bekannt", sagte Hans Schmidt (Grüne). Und BVW-Fraktionschef Josef Praller nannte den naturnahen Golfplatz ein "Vorzeigeprojekt". "Normalerweise brauchen wir jetzt gar keine Untersuchungen mehr", sagte CSU-Sprecher Günther Eibl. Man einigte sich aber darauf, auf Empfehlung des Labors 2020 an anderer Stelle zu prüfen. Die Kosten pro Untersuchung liegen laut Verwaltung bei etwa 1800 Euro.

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