Ehrenamt in Egling:Der Kitt der Gemeinschaft

Die Gemeinde Egling zeichnet erstmals Bürger aus, die sich ehrenamtlich engagieren. Damit soll ihnen Wertschätzung zuteil werden, denn sie gewährleisten die Lebensqualität der Kommune.

Von Claudia Koestler

1. Ehrenmedaille der Gemeinde Egling

Bürgermeister Hubert Oberhauser (3.v.l.) gratuliert engagierten Bürgern (v.l.n.r.): Josef Wiedenbauer junior, Marianne Remy, Michael Fagner und Peter Erb.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Es war eine so festliche wie würdige Feierstunde mit einem klaren Ziel: Dank an all jene, die verantwortlich dafür sind, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt funktioniert. Zur Wertschätzung für freiwilliges Engagement hat die Gemeinde Egling am Montag erstmals einen Empfang für Ehrenamtliche ausgerichtet und fünf Bürgern eine Medaille mit Urkunde für besondere Leistungen und große Verdienste verliehen. Marianne Remy, Johann Geitner, Peter Erb, Michael Fagner und Josef Wiedenbauer junior wurden für ihr herausragendes Engagement gewürdigt, das sie über Jahre oder sogar Jahrzehnte in ihrer Freizeit ausüben.

Ein "gänzlich neues Format" hat die Gemeinde damit eingeführt. "Es gibt ja viele Empfänge", sagte Bürgermeister Hubert Oberhauser (FW) eingangs. Egling aber habe sich ganz bewusst dafür entschieden, einen Empfang für ehrenamtlich Engagierte einzurichten: Denn dass Menschen freiwillig Verantwortung übernehmen, "darf keine Selbstverständlichkeit mehr sein", sagte der Rathauschef. Die Großgemeinde Egling zähle über 45 Vereine in sieben Altgemeinden und 34 Ortsteilen. Die ehrenamtliche Arbeit habe in der Kommune große Tradition, "aber in der heutigen, schnelllebigen Zeit muss man das deutlich herausarbeiten und betonen, wie wichtig das Ehrenamt für die gesamte Gesellschaft ist", sagte Oberhauser. Denn nur durch das starke freiwillige Fundament in den unterschiedlichsten Bereichen könne eine Gemeinde wie Egling viel anbieten, was unter die Rubrik "Lebensqualität" falle, sei es kulturell oder musikalisch, sportlich oder gemeinnützig, gesellschaftlich oder im sozialen und kirchlichen Bereich. Nicht zu unterschätzen sei zudem die ehrenamtliche Jugendarbeit, sagte Oberhauser, nämlich "das Heranführen von jungen Menschen an Regeln, Sitten, Bräuche, Traditionen, Anstand, Zusammenleben - dass man lernt, sich ins gemeinschaftliche Miteinander einzubringen." Eine Kommune müsse deshalb diejenigen unterstützen, die ihren Beitrag leisteten - "und so soll mit der Veranstaltung das ehrenamtliche Fundament, auf dem unser gemeindliches Zusammenleben basiert, untermauert werden", schloss er.

Über 20 Personen waren für die erste Ehrung vorgeschlagen. Die Nominierten bleiben auf der Liste, denn die feierliche Auszeichnung soll künftig jährlich stattfinden. Als erste konnte Remy die silberne Medaille samt Urkunde in Empfang nehmen, unter dem Applaus der etwa 100 Anwesenden im neuen Thanninger Vereinsheim. Die Endlhauserin engagiert sich im Frauenbund und dem Endlhauser Turn- und Frauenverein. Der Thanninger Wiedenbauer junior war unter anderem lange Jahre Vorsitzender und zugleich Regisseur der Thanninger Teatergruppe. Zudem habe er vieles organisiert und initiiert, unter anderem das jährliche Benefiz-Advents-Konzert. Geitner konnte zwar nicht persönlich anwesend sein. Oberhauser wollte es dennoch nicht versäumen, seine Leistungen aufzuzählen: Der Ergertshauser war 43 Jahre lang Erster Schützenmeister, 38 Jahre lang Vereinswirt und 31 Jahre Erster Kommandant bei der Feuerwehr. Der Mooshamer Fagner wiederum war Gemeinderat, Mesner, 24 Jahre lang im Zweckverband Harmatinger Gruppe tätig sowie 20 Jahre lang Vorstand der Schlossbergler Harmating und seit 1999 deren Ehrenvorstand. Der Deininger Erb war von allen Ortsvereinen vorgeschlagen worden, weil er sich überall einbringt. Nur bei der Blaskapelle spiele er nicht mit - stelle aber sein Büro als Notenarchiv zur Verfügung, wie Oberhauser anmerkte.

1. Ehrenmedaille der Gemeinde Egling

Die Ehrenmedaille der Gemeinde Egling.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Auch die jeweiligen Partner der Geehrten wurden in diesem feierlichen Rahmen bedacht, Ehefrauen mit Blumen, Ehemänner mit Wein. Denn, wie Wiedenbauer sagte, "all das geht nur, wenn man jemanden an seiner Seite hat, der es mitträgt."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: