Ehemaliges Wiedemann-Gelände:Seniorenstift wird neu geplant

Münsing reagiert auf die Kritik und lässt weitere Entwürfe erstellen

Von Benjamin Engel, Münsing

Die Kommune reagiert auf die anhaltenden Kritik zum in Ambach geplanten Seniorenstift: Nun will die Verwaltung weitere Planungsvarianten für eine Bebauung auf dem Grundstück am nordöstlichen Ortseingang untersuchen lassen. Unterschiedliche Architekten sollen Entwürfe in Form einer sogenannten Parallelbeauftragung einreichen. Als Planer und Betreiber für das Seniorenstift wird das "Kuratorium Wohnen im Alter" (KWA) die Kosten dafür tragen. Zudem soll festgestellt werden, ob Teile der früheren Klinikbauten auf dem Gelände erhalten bleiben können. Der Gemeinderat hat dies am Dienstag mit vier Gegenstimmen entschieden.

Für die jetzige Lösung warb Bürgermeister Michael Grasl (FW). "Wir können so als Gemeinderat mehr mitreden", sagte er. Bei einem städtebaulichen Wettbewerb sei dies weniger möglich. Außerdem zeigte sich Grasl für einen Runden Tisch offen. "Das könnte viel an Schärfe aus der Diskussion nehmen." Darin müsse aber der Gemeinderat in angemessener Form vertreten sein. Zeitlich vor einem "Runden Tisch" müsse nun erst einmal mit den verschiedenen Bauvarianten die Basis geschaffen werden. Die Kommune werde sich dabei professionell unterstützen lassen.

Für Matthias Richter-Turtur (Wählergruppe Ammerland) passte das geplante Seniorenstift mit 80 Wohnungen nach wie vor nicht auf das Grundstück in Ambach. "Wenn wir das überhaupt weiterverfolgen, dann nur mit einem Wettbewerb", sagte er. Ebenso forderten dies Christine Mair (Wählergruppe Münsing) und Ursula Scriba (Bürgerliste). Dagegen sprach sich Ernst Ramerth (Wählergruppe Holzhausen) gegen einen Wettbewerb aus. Er spielte auf die negativen Erfahrungen damit beim Bau des Sportzentrums am Hartlweg an.

Anfang März hatte sich der Gemeinderat gegen einen Architekturwettbewerb für das Seniorenstift in Ambach ausgesprochen. Vorgesehen war, nur auf Basis einer Machbarkeitsstudie vom Architekturbüro Goergens & Miklautz weiter zu planen. Die Idee: Drei Einzelhäuser und ein Komplex im Norden könnten sich um einen Hof an der nordöstlichen Hangkante gruppieren.

Der Ostuferschutzverband und die Initiative Ambach kritisieren das Vorhaben nach wie vor wegen seiner Dimensionen. Der Sprecher der Initiative, Sebastian Wiedemann, hatte einen teilweisen Erhalt der leer stehenden Klinik-Gebäude auf dem Areal ins Spiel gebracht.

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