Reden wir über:Dank an Ersthelfer

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Manfred Freisinger hat seinen Führerschein seit fast 60 Jahren, unfallfrei, wie er sagt. (Foto: Manfred Neubauer)

Manfred Freisinger und seine Frau loben Retter für den schnellen Beistand nach einem Unfall.

Interview von Benjamin Engel, Egling

Wie plötzlich es im Straßenverkehr zum Unfall kommen kann, haben Manfred Freisinger und seine Frau am 9. März dieses Jahres erfahren. Das Ehepaar aus Pullach hatte gerade eine Wohnung in Wolfratshausen besichtigt, als es auf dem Rückweg auf der Staatsstraße 2070 von Wolfratshausen Richtung Ergertshausen zum Unfall kam. Der inzwischen 75-jährige Pullacher - seine Frau war Beifahrerin - krachte in den Wagen eines jungen Mannes, der von Ascholding kommend bei Puppling nach links in die Staatsstraße eingebogen war. Bis auf ein paar kleine äußerliche Verletzungen blieb das Pullacher Paar unverletzt. Doch alles ging so schnell, dass Manfred Freisinger gar keine Zeit blieb, seinen Ersthelfern zu danken - was er über diesen Wege nachholen will. Darüber und wie es ihm inzwischen geht, berichtet er im Gespräch.

SZ: Herr Freisinger, wie haben Sie denn den Unfall erlebt, wie ist es dazu gekommen?

Manfred Freisinger: Wir (er und seine Frau, Anm. d. Red.) waren auf dem Nachhauseweg über Ergertshausen. Dort holen wir uns in einem Bauernhof mit kleinem Hofladen schon seit Jahren Eier und Nudeln. Was man halt so braucht für ein gesundes Leben. Ich bin gerade über die Isarbrücke gefahren, als ich das Auto des jungen Mannes an der Kreuzung stehen gesehen habe. Auf einmal stand das wie eine Wand vor mir. Ich bin voll in die Seitentüre hinein, habe gebremst und geschrien. Da ist der Airbag mir entgegengekommen. Da war Rauch im Auto. Das war anscheinend Staub vom Airbag, der so aussah. Ich habe zu meiner Frau nur noch geschrien, wir müssen raus, raus. Da waren dann sofort zwei Helfer da.

Das muss ein ganz schöner Schock gewesen sein.

Das war Wahnsinn. Die Haube vorne war vollkommen abgeknickt. Zum Teil hat es die in die Windschutzscheibe reingedrückt. Das Glas war richtig geborsten. Das hat richtig wild ausgeschaut.

Und Ihr Gefühl in diesem Moment?

Bei mir ist alles wie in einem nebeligen Film abgelaufen. Als ich aus dem Auto draußen war, sind mir auf einmal die Füße weggesackt. Da war eine Person, die anscheinend mit dem Rad von Egling oder Puppling kam und sofort bei mir war. Der war früher Sanitätshelfer, habe ich mitbekommen. Dann ist auch noch ein zweiter junger Mann gekommen, ein Arzt, ein Neurologe. Beide haben sich wirklich intensiv um mich bemüht, mich von der Straße weggeführt und auf eine Decke aus dem Kofferraum meines Wagens auf den Boden gelegt. Sie haben mit mir geredet, um zu sehen, ob ich noch ansprechbar bin. Sie haben sich Sorgen gemacht, ob ich womöglich an der Halswirbelsäule verletzt bin. Die Zwei haben so gelange gewartet, bis der Notarzt und die Sanitäter da waren. Ich hätte mich gerne bei allen bedankt, aber leider ging das im Trubel unter.

Wo haben Sie sich denn verletzt und wie geht es Ihnen und Ihrer Frau inzwischen?

Ich war etwas lädierter als meine Frau. Zwei Krankenwagen haben uns in die Wolfratshauser Klinik gefahren, um uns näher zu untersuchen. Eine Ärztin hat dann gesagt, dass wir keine inneren Verletzungen haben. Ich bin Brillenträger. Weil es mir die Brille von der Nase gehauen hat, hatte ich einen kleinen Cut an der Nase, der geblutet hat. Wo der Airbag und der Gurt gegen meinen Brustkorb gedrückt haben, spüre ich immer noch etwas. Meine Frau hat auch Schmerzen vom Gurt.

Und der junge Mann, gegen dessen Auto Sie gefahren sind?

Der junge Mann hat mir richtig leid getan. Der hat zu uns in den Krankenwagen geschaut und sich mindestens zehnmal entschuldigt, dass es ihm so leid tut. Der hat doch nichts mit Fleiß gemacht.

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