Prämierte Gastronomie:Gasthof Jägerwirt wird erneut prämiert

Prämierte Gastronomie: Der Jägerwirt in Aufhofen ist ein Familienbetrieb wie er im Buche steht. Manuela Mayr, Tochter Franziska, Sohn Josef und Ehemann Josef Mayr (von links).

Der Jägerwirt in Aufhofen ist ein Familienbetrieb wie er im Buche steht. Manuela Mayr, Tochter Franziska, Sohn Josef und Ehemann Josef Mayr (von links).

(Foto: Hartmut Pöstges)

Im Gasthof Jägerwirt kommen nur Produkte aus der Region auf den Tisch, die frisch zubereitet werden. Dafür hat der Familienbetrieb in Aufhofen bei Egling nun erneut das Qualitätssiegel für "Ausgezeichnete Bayerische Küche" erhalten. Ein Besuch.

Von Valerie Gleisner

Die Kartoffeln werden noch selbst geschält, die Spätzle von Hand gehobelt und der Salatkopf im Ganzen gekauft und gewaschen. Und das Wild, das jetzt als Sonntagsbraten vor dem hungrigen Gast liegt, ist vor kurzem noch im Aufhofer Jagdrevier herumgesprungen.

Regionalität und Hausgemachtes sind das Markenzeichen des Gasthofs Jägerwirt in Aufhofen bei Egling. Ende Januar hat der Betrieb zum wiederholten Mal das Qualitätssiegel "Ausgezeichnete Bayerische Küche" erhalten. Damit zeichnet das bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gemeinsam mit dem Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Gastronomiebetriebe aus, die eine hochwertige bayerische Küche mit regionalen Produkten bieten.

Die Kuchen sind alle selbstgemacht

Ob ein Wirtshaus authentisch sei, könne man schon an der Eingangstür sehen, sagt der Wirt Josef Meyr junior. Öffnet man die hölzerne Tür des Jägerwirts, empfängt Ehefrau Manuela Meyr in hellblauem Dirndl und mit einem herzlichen Lächeln im Gesicht. Im Hintergrund wartet eine gut bestückte Kuchentheke mit einer Auswahl an Wurstwaren. "Das ist alles selbstgemacht", sagt Manuela Meyr und bittet in die alte Gaststube.

"Regional, saisonal, original" lautet der Leitgedanke des Qualitätssiegels, das der Familienbetrieb nun erneut bekommen hat. Und alles hausgemacht, muss man beim Jägerwirt hinzufügen. Schwiegermutter Inge Meyr bäckt Torten und Krapfen, Seniorchef Josef Meyr stellt gemeinsam mit seinem Sohn unter anderem Weiß-, Blut- und Leberwürste nach Familienrezepten her. "Bei uns gibt es keine Backmischungen", stellt Manuela Meyr klar. Und auch in der Metzgerei macht die Familie bis auf die Schlachtung alles selbst. Das sei zwar insgesamt personalintensiver, aber "wir legen da Wert drauf, weil wir den Unterschied schmecken", sagt Josef Mayr junior. Und aus der Gegend soll es kommen. "Wir wollen, das alles regional ist", sagt seine Ehefrau. Denn wenn es dem Wirtshaus gut gehe, solle es auch den Bauern im Umkreis gut gehen.

Auch die Bedienungen kommen im Jägerwirt aus der Region. "Wir sind sehr stolz auf unser Personal", betonen die Meyrs. Der Gasthof ist seit 100 Jahren ein Familienbetrieb und alle ziehen an einem Strang. "Wir haben eine starke Bindung zu unseren Angestellten", sagt Manuela Meyr. Sie habe jeden Tag ihre Freude, wenn sie die "jungen Madl" sehe. Und auch die eigenen Kinder helfen an besonders stressigen Tagen mit. So hat die Nachfolgegeneration etwa an Weihnachten schon fleißig beim Servieren und Spülen mit angepackt.

"Stillstand ist Rückstand", so das Credo

Anfang Februar hat im Jägerwirt der neu gestaltete kleine Saal seine Türen wieder für die Gäste geöffnet. Sein Flair sei nun etwas moderner, "wie man es halt heute hat", sagt Manuela Meyr. Die Bestuhlung ist in einem warmen Grau gehalten, der Saal wirkt hell und ruhig, modern aber gemütlich. Man müsse immer auf dem neusten Stand bleiben, erklärt die Wirtin, sonst hole einen das irgendwann ein. Denn man müsse auch für das junge Publikum attraktiv bleiben. Außerdem seien ihr Mann und ihr Schwiegervater einfach immer glücklich, wenn sie etwas bauen könnten, fügt sie hinzu: "Die beiden sagen immer, Stillstand ist Rückstand".

Und so ist das nächste Projekt bereits in den Vorbereitungen: Das im Jägerwirt servierte Fleisch kommt zwar schon komplett aus der Region, aber um die Qualität der angebotenen Produkte noch besser kontrollieren zu können, will Josef Meyr junior in Zukunft seine eigenen Rinder auf einem Aussiedlerhof aufziehen. Der gelernte Koch und Metzgermeister will vor allem Ochsenmast betreiben. "Das ist die nächste große Herausforderung." Seit er 2018 die Ausbildung zum Fleischsommelier an der Fleischerakademie Augsburg abgeschlossen hat, ist im Jägerwirt immer freitags Steakabend - in Zukunft dann mit Fleisch aus eigener Aufzucht.

Prämierte Gastronomie: Neben einem Gasthof führt die Familie auch ein Hotel im gleichen Gebäude.

Neben einem Gasthof führt die Familie auch ein Hotel im gleichen Gebäude.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Neben der ausgezeichneten regionalen Küche hoben die Prüfer für das Qualitätssiegel in ihrem Gratulationsschreiben vor allem die "Freundlichkeit und Herzlichkeit" hervor, die Umgang mit den Gästen herrsche. Man stecke so viele Stunden in das Gasthaus und sei zu jedem freundlich, sagt Manuela Meyr. Wenn die Prüfer das dann sähen und wertschätzten, "das freut einen schon". Der Seniorwirt sagt: "Wenn die Gäste kommen und zufrieden sind, ist das die beste Belohnung".

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