Vorrangflächen auf Eglinger Flur:Furcht vor Windrädern

Bewohner von Eulenschwang und Endlhausen wehren sich gegen mögliche Windkrafträder in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft.

Von Claudia Koestler, Egling

Die Anwohner von Eulenschwang und Endlhausen in der Gemeinde Egling stemmen sich gegen mögliche Windkrafträder in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. Ludwig Remy nutzte im Namen weiterer Bürger die Frageviertelstunde der Gemeinderatssitzung am Dienstag, um die Standpunkte darzulegen.

Konkreter Anlass war für Remy, dass der Regionalplan noch immer zwei Vorrangflächen für Windkraft auf Eglinger Flur ausweist. Das Anhörungsverfahren laufe aber nur noch bis 2. März 2015, dann ende die Möglichkeit, Änderungsvorschläge wie etwa die Streichung der Vorrangflächen einzureichen.

Die Eglinger Vorrangflächen sind dabei nach Ansicht von Remy "unverändert mit Abstandsflächen von 700 Metern eingezeichnet". Zwar greife inzwischen die sogenannte 10H-Regelung, die auf besagten Vorrangflächen Windräder ausschließe. "Aber diese Höhenvorschrift ist unterschreitbar, wenn die Gemeinde dies befürwortet", sagte Remy. Eines aber wollten sie schon im Vorfeld klar stellen: "Wir stemmen uns definitiv gegen jegliche Unterschreitung der 10H-Regelung".

Bereits 2013 setzten sich die Anwohner der Vorrangflächen massiv zur Wehr. Damals befürchtete etwa der Eulenschwanger Johann Westner, "dass wir ein Bauernopfer der Politik werden sollen". Allerdings betonten die Anwohner im gleichen Atemzug, dass sie sich nicht grundsätzlich gegen Windkraft oder die Ausweisung von Vorrangflächen stemmen würden, nur eben nicht so nah an ihrem Weiler. Sie fürchteten sich vor Schlagschatten und Infraschall, auf die nicht nur der Mensch, sondern vor allem auch Tiere äußerst stressempfindlich reagierten.

Remys stellte deshalb die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, die Eglinger Vorrangflächen gänzlich zu streichen. "Ich habe einfach Bedenken, dass man eine Frist versäumt, dann kommt ein Windrad-Investor, der Verband legt den Regionalplan auf und sagt, da ist eine Vorrangfläche", sagte Remy. "Wenn sich dann die Gemeinde und die Bürger dagegen aussprechen mit Verweis auf die 10H-Regelung, dann würde ich als Investor kontern, ihr habt den Plan als Teil des Planungsverbandes mit verabschiedet und würde die Verweigerung gerichtlich anfechten", fügte er an.

Bürgermeister Hubert Oberhauser (FW) indes sah die Sache anders: "Wenn wir jetzt alle Vorrangflächen löschen würden, hätten wir das Problem, dass dann der Bau von Windrädern überall in der Gemeinde möglich würde", sagte er. Mit Vorrangflächen könnten alle anderen Gebiete davon frei gehalten werden. "Wenn wirklich ein Investor kommt, dann ist mit den Vorrangflächen das Gebiet, auf dem es überhaupt möglich ist, Windräder zu bauen, relativ klein. Und wenn dann die Grundstückseigentümer zusammenstehen und an keinen Investor verkaufen, ist das die sicherste und beste Variante", sagte Oberhauser.

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