Durchgangsverkehr:Kochel gibt Stau-Alarm

Lesezeit: 1 min

Am Feiertag brauchten Autofahrer eine Stunde vom Kochelsee zum Walchensee - statt 20 Minuten. Bürgermeister Thomas Holz gibt auch den Verkehrsmeldungen im Radio die Schuld.

Von Benjamin Engel, Bad Tölz-Wolfratshausen

Treffen Wochenende, ein Feiertag und schönes Wetter zusammen, ist der Stau im Landkreis programmiert. Dann wälzen sich die Autos wie am vergangenen Dienstag - dem Feiertag Mariä Himmelfahrt - auf den Straßen in Richtung Berge und Seen - morgens hin und abends wieder nach Norden zurück, etwa durch Kochel am See. Wie Bürgermeister Thomas Holz (CSU) erzählt, sei am Dienstag schon um 7 Uhr früh ein Auto nach dem anderen von der Garmischer Autobahn A 95 aus, über Schlehdorf durch Kochel und weiter über den Kesselberg nach Walchensee gefahren. "Ohne Ampel kommt dann keiner mehr über die Straße. Die Situation ist höchst ärgerlich."

Besonders regt den Kochler Bürgermeister auf, dass die Strecke über den Walchensee im Radio auch noch als Ausweichstrecke empfohlen wird, sobald es sich am Ende der A 95 staut. "Das ist für uns höchst unangenehm", sagt er. Damit werde zusätzlicher Durchgangsverkehr durch den Ort gelotst. Und gerade für den fordert Holz Lösungen. Zumindest wünscht er sich, dass stärker darauf hingewiesen wird, wenn die Bundesstraße B 11 über den Walchensee überlastet ist. Daher führt er mit dem Innenministerium und dem Staatlichen Bauamt Weilheim Gespräche über Lösungsansätze. Denn weil der Verkehr auf überörtlichen Straßen durch Kochel kommt, sieht der Bürgermeister die übergeordneten Behörden in der Pflicht.

Baustellen im Landkreis
:Staugefahr auf der B 11

Zwischen Geretsried und Wolfratshausen erneuert das Bauamt eine Lärmschutzwand. Die Fahrbahn wird auf eine Spur verengt, das Tempo wird gedrosselt. Weiter südlich ist die Bundesstraße sogar komplett gesperrt.

Von Benjamin Engel

Mit einer schnellen Entlastung rechnet Holz aber nicht. Dafür müsste das Nadelöhr Richtung Süden mit dem Autobahnende der A 95 und der Bundesstraße B 2 erst vollständig beseitigt sein. Am Dienstag hat es sich laut Holz noch um 20.30 Uhr durch ganz Kochel aus Richtung Süden gestaut. Dass noch der Heimattag mit Seefest samt kurzzeitiger Straßensperrung im Ort gefeiert wurde, verschärfte die Situation. Holz weiß von Besuchern, die gegen 18 Uhr eine volle Stunde von Walchensee bis nach Kochel gebraucht hätten - statt normalerweise etwa 20 Minuten.

Für den Kochler Polizeidienststellenleiter, Steffen Wiedemann, sind solche Tage der "normale Wahnsinn". Bei Schönwetter ziehe es Feriengäste und Tagesausflügler in Scharen Richtung Berge. Die Folge ist Stau - in Kochel, aber etwa auch an den Staatsstraßen zwischen den Ausfahrten Münsing und Seeshaupt auf der Hin- und Rückfahrt zum Erholungsgelände Ambach am Starnberger See oder bei Bad Tölz und Lenggries.

© SZ vom 17.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: