Digitale Idee gegen Corona-Blues:"Haare sind wichtiger Bestandteil des Sich-gut-Fühlens"

Lesezeit: 2 min

Claudia Drexl-Weile und das Team vom Ickinger Salon Alpenföhn und Isarwelle geben in Online-Tutorials Tipps und Tricks für die Frisurenpflege zu Hause

Von Lea Gittermann, Icking

Claudia Drexl-Weile ist Inhaberin des Friseursalons Alpenföhn und Isarwelle in Icking. Wann und wie sie ihren Salon wieder öffnen kann, weiß bislang keiner. Deshalb ist Drexl-Weile mit ihrem Team kreativ geworden und bietet nun frisurentechnische Hilfestellungen auf Facebook an.

SZ: Frau Drexl-Weile, wie geht es Ihnen gerade?

Claudia Drexl-Weile: Nun ja. So wie viele andere sind auch wir von der Corona-Krise mit unserem Friseursalon betroffen. Natürlich habe wir sofort unsere Arbeit eingestellt und geschlossen, als die Regierung es angeordnet hat. Aber wir versuchen nun das Bestmögliche aus der Situation zu machen.

Sind Sie denn jetzt für ihre Kunden da?

Physisch derzeit nicht. Wir machen keine Hausbesuche, auch wenn sich das bereits einige unserer Kunden gewünscht haben. Aber es ist verboten. Und wir wollen weder unsere Kunden noch uns selbst in unnötige Gefahr bringen. Wenn es dringende Fragen gibt, versuchen wir per Telefon oder E-Mail mit Rat zur Seite zu stehen. Aber teilweise reicht das nicht. Deshalb haben wir uns was ausgedacht, um einen kleinen Anreiz zu schaffen. Auf Facebook haben wir gerade damit begonnen, Videos hochzuladen. In denen zeigen wir, wie man sich mit wenigen Hilfsmitteln zu Hause die Haare pflegen kann.

Funktioniert das denn?

Es ist natürlich für Laien und zur Überbrückung, in der man gerade nicht zum Friseur gehen kann, gedacht. Das eigentliche Handwerk lernt man auf diesem Weg gewiss nicht. Hinter unserem Beruf steht eine dreijährige Ausbildung. Die Tutorials können das nicht ersetzen. Aber es dient als Inspiration. Nicht nur für unsere Kunden, sondern für alle Interessierten. Grundsätzlich rate ich vom selber schneiden und färben ab; die Tipps sind nur auf das allernötigste beschränkt - also dann, wenn es gar nicht mehr anders geht.

Was bedeutet die Situation gerade für Ihr Team?

Ich habe für alle umgehend Kurzarbeit angemeldet. Die Soforthilfe ist für uns alle wichtig und wir sind darauf angewiesen.

Warum ist es gerade jetzt so wichtig, auf ein gepflegtes Äußeres zu achten?

Neben denen, die gerade zu Hause in Quarantäne sind, gibt es ja trotzdem auch noch unzählige Menschen, die in systemrelevanten Berufen tätig sind und zur Arbeit müssen. Denen tut es gut, sich zurecht zu machen. Bei Frauen sind vor allem die Haare wichtiger Bestandteil des Sich-gut-Fühlens.

Und wie wird es weitergehen?

Sobald wir wieder öffnen dürfen, starten wir mit Waschen, Schneiden, Föhnen und Frisieren. Voraussichtlich werden wir dann längere Öffnungszeiten einführen. Außerdem haben wir auch beschlossen, den Friseursalon dann zusätzlich montags zu öffnen. Somit können wir allen Kunden gerecht werden und haben genug Zeit, uns auf jeden Einzelnen zu konzentrieren.

© SZ vom 16.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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