Dietramszeller Geschichtspfad:Von der Pest bis zur Gebietsreform

Dietramszeller Geschichtspfad: Auslöser für eine intensivere Auseinandersetzung Dietramszells mit seiner Geschichte war die spektakuläre Entfernung der Hindenburg-Büste in einer Kunstaktion Wolfram Kastners.

Auslöser für eine intensivere Auseinandersetzung Dietramszells mit seiner Geschichte war die spektakuläre Entfernung der Hindenburg-Büste in einer Kunstaktion Wolfram Kastners.

(Foto: Manfred_Neubauer)

Am Fußweg auf der Angerwiese werden 13 Tafeln aufgestellt, drei davon sind dem Thema Hindenburg gewidmet.

Von Petra Schneider, Dietramszell

Die Texte für den Dietramszeller Geschichtspfad, der am neuen Fußweg durch die Angerwiese entstehen soll, hat der Gemeinderat bereits vor einem Jahr einstimmig beschlossen, ebenso das Layout. Am Dienstag wurde nun auch das Format der 13 Tafeln festgelegt. Diese sollen jeweils 55 mal 65 Zentimeter groß sein und nur auf einer Seite bedruckt werden. Der Vorschlag von Bernhard Fuchs (FW), Vor- und Rückseite mit Text zu versehen, wurde knapp abgelehnt. Denn bei einer einseitigen Gestaltung müsse man beim Lesen nicht um die Tafeln herumgehen, hieß es, außerdem könne man die Stelen dann besser am Weg platzieren. Ein Nachteil sei freilich, dass man auf den Rückseiten "auf blankes Holz schaut", wie Fuchs argumentierte. Allerdings ergebe sich dadurch die Möglichkeit, die Texte zu ergänzen, sagte Thomas Bachmeier (CSU), und so die Dietramszeller Historie quasi in die Zukunft fortzuführen.

Die Infotexte, die der Arbeitskreis Geschichte unter Federführung des Dietramszeller Historikers Michael Holzmann ehrenamtlich und in jahrelanger Arbeit zusammengestellt hat, sind in Zeitabschnitte und Themen gegliedert. Der historische Rundgang führt den Leser von der Vor- und Frühgeschichte, über "Katastrophen" wie Dreißigjähriger Krieg und Pest, bis hin zur Gemeindegebietsreform 1972 und zu einem Kapitel "Dietramszell - ein besonderer Ort".

Drei Stelen beschäftigen sich mit der Person Paul von Hindenburg, dessen Beziehung zu Dietramszell und der "Hindenburg-Büste nach 1945". Auch verdiente Persönlichkeiten der Gemeinde, wie die mehrfache Biathlon-Olympiasiegerin Uschi Disl, sollen gewürdigt werden.

Bei der Gestaltung will man sich am Benediktbeurer "Benediktusweg" orientieren. Demnach werden die Infotexte auf dicken Holzbrettern angebracht, die auf Metallgestelle geschraubt sind. Mit der Umsetzung soll noch heuer begonnen werden. Die Gesamtkosten für die Stelen, inklusive Honorar für den Grafiker, liegen bei rund 10.000 Euro.

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