Dietramszell:Rückschlag für Seniorenheimpläne

Die Seniorenbeauftragte ist ratlos: Die Pläne für ein neues Heim liegen auf Eis, weil ein möglicher Betreiber abgesprungen ist.

Thekla Kraußeneck

Die Pläne für ein Seniorenheim am Schönegger Kreuzfeld in Dietramszell liegen vorerst auf Eis. Die Seniorenbeauftragte des Gemeinderats, Waltraud Bauhof, setzt sich bereits seit zweieinhalb Jahren für diese Einrichtung ein. Nun ist nach ihrer Aussage das Bayerische Rote Kreuz als möglicher Betreiber abgesprungen.

Das BRK wolle sich nach so langer Zeit des Wartens um andere Projekte in Bayern kümmern, sagte Bauhof der SZ. Für das Seniorenheim in Dietramszell, das rund 20 Plätze zählen sollte, habe es keine Kapazitäten mehr frei.

Der Zeitpunkt könnte unpassender nicht sein: Vergangenes Jahr hatte das Landratsamt in Bad Tölz einen Gutachterausschuss zum Schönegger Kreuzfeld entsandt, um den Wert des geplanten Baugrunds zu schätzen. Jetzt, ein halbes Jahr später, liegen die Ergebnisse auf dem Tisch. Und ein Käufer war bereits gefunden, der den benötigten Grund der Gemeinde für rund eine halbe Million Euro abgekauft hätte, um ihn dem Bauinvestor in Erbpacht zu überlassen.

Das ist nun vorerst geplatzt, weil das BRK als möglicher Betreiber Bauhof eine Absage erteilt hat. Die Lage werde dadurch erschwert, sagt Bauhof, dass die Investoren ihr Engagement von einer Zusammenarbeit mit dem BRK abhängig gemacht hätten.

Die Seniorenbeauftragte ist angesichts der Lage derzeit ratlos. Aus Sicht von Bauhof kommt nur ein Betreiber in Frage, der bereits ein Seniorenheim im Landkreis betreibt. Sie denkt dabei an die Synergieeffekte gerade in der Verwaltung, ohne die ein so kleines Haus wie in Dietramszell kaum geführt werden könnte. Beim BRK sei erwogen worden, das Haus als Nebenstelle des Bad Tölzer Altenheims "Haus am Park" zu betreiben.

An ein Luxusaltenheim denkt Bauhof jedenfalls nicht: Helfen sollte es, sagt sie, und sicherstellen, dass die Senioren im Ort bleiben könnten. Bedarf sei bei der älteren Bevölkerung Dietramszells vorhanden. "Ich begleite jeden Monat zwei Leute ins Altersheim", sagt Bauhof.

Nach all den Bemühungen fühlte sich Bauhof zunächst wie gelähmt. Von den vielen regionalen Einrichtungen, die Bauhof für das Dietramszeller Seniorenheim hätte gewinnen wollen, war nur das Rote Kreuz auf sie eingegangen. Auch der Förderverein "Miteinander - Sozialnetz Dietramszell"" der auf Initiative Bauhofs gegründet worden war und durch den die Seniorenbeauftragte Mittel für das Pflegeheim hatte sammeln wollen, verliere eines seiner wichtigsten Projekte. An Aufgeben denkt Bauhof trotzdem nicht: Ein neuer Betreiber müsse her, sagt sie, dann könne es weitergehen.

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