Die Deutsche Bahn hat nach dem Schneechaos im Dezember 2023 in Südbayern nur geringfügige Verbesserungen bei der Räumung von Schienen vorgenommen. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Karl Bär hervor.
Demnach wurden für die betroffene Region keine neuen Schneepflüge angeschafft. Stattdessen setzt die Bahn auf ein verbessertes Wettervorhersagesystem und hat 21 handgeführte Schneefräsen für den Rangierbahnhof München Nord beschafft. Zudem wurden vordefinierte Einsatzkonzepte für schienengebundene Schneeräumtechniken in der Region Süd erarbeitet, mit Fokus auf den Großraum München.
Bär kritisiert die aus seiner Sicht unzureichenden Maßnahmen scharf. „Die Bahn hat aus dem Schneechaos im letzten Jahr nichts gelernt“, bilanziert der Abgeordnete für den Wahlkreis Bad Tölz-Wolfratshausen-Miesbach. Er fordert Verkehrsminister Volker Wissing zum Handeln auf, da neue Schienenräumfahrzeuge günstiger seien als tagelange Ausfälle und Verspätungen.
Das Schneechaos im Dezember 2023 hatte den Zugverkehr südlich von München, darunter auch besonders im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, tagelang lahmgelegt. Zu den Gründen gehörten gefrorene und gerissene Oberleitungen sowie zu wenig Schienenräumfahrzeuge, um die Gleise von den Schneemassen zu befreien.