Süddeutsche Zeitung

Der Verein Lebendige Altstadt Wolfratshausen ist zufrieden:"Ausschließlich Lob"

Lesezeit: 2 min

Die Kunstmeile 6 in Wolfratshausen: Veranstalter zieht Bilanz und verleiht vier örtlichen Schulen einen ersten Preis für die Origami-Installation auf dem Sebastiani-Steg

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Es war eine makellose Bilanz, die den Vorsitzenden des Vereins Lebendige Altstadt Wolfratshausen (LAW) geradezu schwärmen ließ: "Mir ist es fast peinlich, es so zu sagen, aber an der Kunstmeile 6 hat es keinerlei Kritik gegeben, dafür ausschließlich Lob", sagte Hans-Werner Kuhlmann beim Künstlerstammtisch, zu dem am Montag rund 40 Kunstschaffende in die Gaststätte Flößerei gekommen waren. Spektakulärster "Hingucker" war Kuhlmann zufolge das aufwendige, farbig illuminierte Origami-Mobile auf dem Sebastiani-Steg, an dem vier Wolfratshauser Schulen mitgewirkt hatten - die in Waldram, Weidach, am Hammerschmiedweg und die Schule der Phantasie - und das ebenso wie alle anderen Exponate die beiden Ausstellungswochen unbeschädigt überstanden hat. "Erstmals" sei alles heil geblieben, betonte der LAW-Vorsitzende.

Als besonders erfreulich bewertete Kuhlmann es, "dass die Leute die Objekte nicht nur von außen angeschaut haben, sondern auch in die Geschäfte reingegangen sind", was wiederum die Händler mit großem Wohlwollen registriert hätten. Unter diesen Vorzeichen sei es für alle Beteiligten "eine Win-win-Situation" gewesen, auch für die Künstler selbst. Denn die vielen Besucher hätten nicht nur geschaut, sondern eine erkleckliche Zahl von Exponaten gekauft. Als positiv bewertete Kuhlmann auch die Zahl der Teilnehmer: Waren es vor zwei Jahren noch 70 Kunstschaffende gewesen, so stieg deren Zahl diesmal auf 97. Ein Grund dafür war, dass es durch leer stehende Geschäfte mehr Platz gab.

Die Begeisterung über die Veranstaltung fand ihren Widerhall laut Kuhlmann auch in den sozialen Netzwerken - dort avancierte der Loisachsteg durch die Origami-Installation zu einer "Brücke der Freundschaft" mit ungeahnter Resonanz bis in den arabischen Raum. Bei so viel Erfolg fiel ein kleines Malheur kaum ins Gewicht: Der sieben Minuten lange Imagefilm zur Kunstmeile, der zur Finissage gezeigt werden sollte, musste kurzfristig zurückgestellt werden - es habe rechtliche Probleme gegeben. Man werde die Vorführung aber vielleicht schon beim nächsten Künstler-Stammtisch nachholen können, versprach Kuhlmann.

Zu den schweißtreibenden Aufgaben des Organisationsteams, dem neben Kuhlmann noch Arnold Sedlmayr, Marianne Wirth-Grabow und Astrid Göpfert angehörten, zählte die Auswahl der drei Preisträger. Fünf Stunden lang habe die Jury über dieser Aufgabe gesessen, bis man sich entschied, per Punktesystem aus dem "sehr homogenen Mittelfeld" die "Ausreißer nach oben" zu ermitteln. Man vergab am Ende zwei erste Preise, addierte die Gewinnsummen (500 beziehungsweise 300 Euro) und teilte sie durch zwei. Unumstritten war demnach die Papiervogel-Installation am Loisachsteg, für deren effektvolle Beleuchtung Kulturreferent Alfred Fraas verantwortlich zeichnete. Um das Zustandekommen des Kunstwerks hatte sich Wirth-Grabow gekümmert. Den anderen ersten Preis bekam Yaya Bela Roth zugesprochen, beide Preisträger wurden mit jeweils 63 Punkten bewertet. Der dritte Preis (200 Euro, 48 Punkte) ging an Annamaria Bellmann.

Zu den innovativen Elementen der Kunstmeile 6 zählte der Aktionstag am vergangenen Samstag - unter anderem mit zwei japanischen Graffiti-Sprayern, die eine Garagenwand an der Johannisgasse gestalteten.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3703298
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 11.10.2017
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.