Die Flüsse Isar und Loisach sowie den etwas unbekannteren Haselbach verbindet nicht nur ihr gemeinsamer Weiterfluss ab Wolfratshausen. Sie sind am Sonntag, 15. Juli, auch Schauplatz eines gemeinsamen Spektakels der Jugendsiedlung Hochland in Königsdorf, des Zentrums für Umwelt und Kultur (ZUK) in Benediktbeuern und der Stiftung Nantesbuch in Bad Heilbrunn. Die drei Einrichtungen veranstalten erstmals gemeinsam einen Tag der Natur zum Thema "Wasser".
Alle drei Standorte sind von fließenden Gewässern geprägt. Das Zentrum für Umwelt und Kultur liegt am Ufer der Loisach, die Jugendsiedlung Hochland bezieht die Flusslandschaft der Isar in ihre Aktivitäten ein und das Gelände der Stiftung Nantesbuch ist von Mooren und Feuchtwiesen geprägt, durch die der Haselbach nach seiner Renaturierung wieder mäandert. Dem verbindenden Element widmen die drei Einrichtungen nun einen gemeinsamen Tag, der den Besuchern vielerlei Programmpunkte bietet. Jede Institution wird auch an den beiden Partnerorten vertreten sein. Anke Michaelis von der Stiftung Nantesbuch sagt, die Idee für den gemeinsamen Tag der Natur sei entstanden, um zu zeigen, dass "das Thema Natur institutionell in der Region vertreten" sei.
In der Jugendsiedlung Hochland können Interessierte am Sonntag einen interaktiven Lehrpfad zum Thema "Wasser" besuchen. Sie erfahren, wie viel Wasser zur Herstellung bestimmter Lebensmittel oder Alltagsgegenstände verbraucht wird. Wer will, kann sich in einem Workshop mit dem Schutz der Isar auseinandersetzen, oder an einer Bachsafari teilnehmen. Den Künstlern Gregor Passens und Matias Becker kann man beim Modellieren mit Lehm über die Schulter schauen.
Auf dem Gelände der Stiftung Nantesbuch bei Bad Heilbrunn steht die Renaturierung des Haselbachs im Vordergrund. Anfang des Jahres war der vor Jahrzehnten begradigte Bach wieder in sein altes Bett verlegt worden. Die Renaturierung und das Element Wasser stellt die Stiftung mit Lesungen und künstlerischen Aktionen vor. So arbeitet der Künstler Max Schmelcher mit austrocknendem Moortorf im Langen Haus, der Schriftsteller John von Düffel liest aus eigenen und fremden Texten zum Thema Wasser und auf Kinder wartet eine Lesung aus Otfried Preußlers kleinem Wassermann. Durchgehend gibt es Informationen zur Renaturierung des Haselbachs. Am Samstagabend, 14. Juli, findet um 19.30 Uhr ein Open-Air-Konzert statt. Die Franui Musicbanda und die Tölzer Stadtkapelle spielen, John von Düffel liest dazu aus seinem Buch "Vom Wasser". Karten kosten 25 Euro (ermäßigt 15 Euro). Parkplätze vor Ort gibt es keine, ein Shuttlebus wird eingesetzt.
Im ZUK in Benediktbeuern konzentriert sich am Sonntag alles auf das Wasser als Lebensraum. Im Biolabor im Maierhof können Besucher einen Blick durchs Mikroskop werfen und in die Welt der Kleinstlebewesen eintauchen, die sich in nur einem einzigen Wassertropfen findet. Im Naturlehrgebiet ist die biologische Vielfalt, die in einem Tümpel herrscht, zu entdecken. Es gibt eine Führung zum Biber, Experimente zur Wasserkraft und die Möglichkeit, an der Werte-Wasser-Bar über den Wert von Wasser zu diskutieren. Auch Künstler sind vertreten. Elke Härtel und Florian Froese-Peeck wollen bei ihrer Kunstaktion "Wasser-Stände" Wasser und Holz aus dem Haselbachtal zum Leben erwecken. Die Jugendsiedlung Hochland zeigt ein Isarflussmodell.
Wer die drei Veranstaltungsorte auf sportliche Weise erreichen möchte, hat die Gelegenheit, an einer geführten Fahrradtour teilzunehmen. Die Strecke zwischen den drei Orten führt vor allem über Forst- und Wirtschaftswege. Abfahrt ist um 9 Uhr am Langen Haus in Nantesbuch.
Der Eintritt am Sonntag ist frei. Weitere Informationen zum Tag der Natur, 10 bis 16 Uhr, gibt es unter https://stiftung-nantesbuch.de/news/ein-tag-der-natur-zum-thema-wasser