Kulturreferent Hans Ketelhut (CSU) träumt von der "Kulturstadt Geretsried 2025" - und zwar laut: Im Kulturausschuss des Geretsrieder Stadtrats sagte er am Dienstag, nach all den Millionen, welche die Stadt in Sportstätten wie Hallenbad und Eisstadion investiere, sei es nur angebracht, auch neue Angebote in der Kultur zu schaffen. Konkret wünscht Ketelhut sich eine Erweiterung des Stadtmuseums um Räume, die für Veranstaltungen genutzt werden könnten. Er denkt an einen Bau im Garten des Museums an der Graslitzer Straße, hinter dem Rathaus. Ein Architektenwettbewerb könne heuer noch ausgeschrieben, die Fertigstellung fürs Jahr 2025 geplant werden, sagte Ketelhut.
Außerdem möchte der Kulturreferent den "Blauen Bunker" als Kulturstätte aktivieren. Das massive torartige Gebäude ist ein Relikt der NS-Rüstungsbetriebe und liegt am Rande des Geretsrieder Festplatzes, zwischen Jahnstraße und Isardamm. Seit Jahren spricht Ketelhut davon, dass dort eine Freilichtbühne vorstellbar sei. Jetzt forderte er eine statische Untersuchung und eine Machbarkeitsstudie. Bürgermeister Michael Müller (CSU) sagte, er nehme Ketelhuts Beiträge "als Impuls" auf und versprach: "Wir machen uns an die Thematik."
Für das Gelände rund ums Rathaus ist seit längerem ein Ideenwettbewerb angekündigt. Dort sollen verschiedene kulturelle Einrichtungen angesiedelt werden: die Volkshochschule, das Stadtarchiv (das gerade in Übergangsräume an der Elbestraße zieht), ein Veranstaltungssaal und eine zeitgenössische Galerie. Auch von einer Skulpturenmeile hat Bürgermeister Müller früher schon in diesem Zusammenhang gesprochen. All dies ist aber erst dann realisierbar, wenn die Bundesstraße 11 nach Westen, zum Schwaigwaller Bach hin, verlegt ist - wofür es bisher keinen Zeitplan gibt. Durch die Verlegung entstünde rund ums Rathaus neuer Raum für Stadtentwicklung.