Der Neue ist der Alte:"Der hält, was er verspricht"

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Michael Müller (links) kann auf seine Partei zählen. Die große Mehrheit der Geretsrieder CSU-Mitglieder will den 49-Jährigen auch die nächste Legislaturperiode im Rathaus regieren sehen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die CSU Geretsried nominiert Bürgermeister Michael Müller mit großer Mehrheit erneut für die Kommunalwahl 2020. Der 49-Jährige kündigt an, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen

Von Susanne Hauck, Geretsried

Wird Michael Müller im kommenden Jahr als Bürgermeister der Stadt Geretsried wiedergewählt, sind es drei große Themen, um die er sich besonders kümmern will: Wohnungen schaffen, die Grünflächen erhalten, die Ortsentwicklung vorantreiben. Die große Unterstützung des CSU-Ortsverbands ist ihm im kommenden Wahlkampf damit sicher: 37 von 40 abgegebenen Stimmzetteln entfielen in der Jahresversammlung am Mittwoch auf Müller. Drei Stimmen waren ungültig.

Müller, 49, sprach kurz und prägnant über das, was er anpacken möchte. "Wir müssen den Wohnungsbau angehen." Nicht etwa, um durch das größere Angebot den Zuzug anzukurbeln, sondern um überteuerte Mieten zu vermeiden und den Verdrängungswettbewerb aufzuhalten. "Wir wollen keine Spaltung in der Gesellschaft." Zweitens fordert er, dass Geretsried eine "Stadt im Grünen" bleiben soll. Er wolle den Freizeitwert steigern, Wälder aufforsten und weitere Grünzonen schaffen. Drittens geht es ihm um die Ortsentwicklung. Dass die vier Ortsteile der Stadt - Gartenberg, Geretsried, Stein und Gelting - erhalten und weiter durch Waldabschnitte getrennt bleiben, ist für ihn "ein Pfund, mit dem man wuchern kann". Müller betonte außerdem, sich für das Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten einzusetzen.

Im Rückblick verwies er auf die verschiedenen Großprojekte seiner Amtszeit, die 2014 mit den allerersten Schritten zum Interkommunalen Hallenbad begann und sich über die Entwicklung des Gewerbegebiets Gelting und des Karl-Lederer-Platzes bis hin zur Sanierung des Eisstadions und der Grundschulen erstreckt. Persönlicher Höhepunkt sei für ihn die Bewältigung der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 gewesen. "Mir war es wichtig, dass Geretsried als ehemalige Flüchtlingsstadt ein Zeichen der Solidarität setzt."

Gerhard Meinl, der in der Jahresversammlung zum Ehrenmitglied der CSU ernannt wurde, setzt große Hoffnungen auf Müller. "Weil er's kann, weil er hält, was er verspricht und weil er die Zukunft Geretsrieds positiv gestalten wird", machte sich der langjährige CSU-Ortsvorsitzende geradezu euphorisch für dessen Nominierung stark. Müller sei ein Mann aus der Wirtschaft mit einem großen juristischen und verwaltungstechnischen Erfahrungsschatz. "Es ist wichtig, dass jemand nicht in eine 120-köpfige Verwaltung tapert, sondern der Chef ist", sagte er über den Bankkaufmann und studierten Volkswirt. Und rief ihn dazu auf, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. "Du musst jetzt das Zentrum und das Geretsrieder Modell fertig machen", verwies er auf das Wohnbauprojekt an der Banater-Straße, in dem geförderte bezahlbare Wohnungen entstehen sollen.

Schließlich schwor er Müller darauf ein, die Früchte seiner Arbeit einzufahren, und erlaubte sich dafür ein Wortspielchen mit den Sinfonien von Schubert und Beethoven: "Lassen wir dich nicht als ,Unvollendete' zurück, sondern machen wir aus dir eine ,Heroica' für Geretsried."

Später wurde Ewald Kailberth als Vorsitzender der CSU Geretsried mit nur einer Gegenstimme wiedergewählt. In seinem Jahresbericht zeigte er sich erleichtert, dass der Schwund an Mitgliedern gestoppt sei und lobte die Beteiligung am regelmäßig stattfindenden Stammtisch. Der Geretsrieder "Politische Aschermittwoch" sei mangels Interesse mittlerweile zwar eingestellt worden. Dafür machten die erstarkte Zusammenarbeit mit der Wolfratshauser CSU und die Wiedergründung der Jungen Union (JU) Geretsried umso mehr Freude: "Das sind unsere zukünftigen Plakatierer und Straßenkämpfer", sagte Kailberth scherzhaft über den Nachwuchs. In Geretsried passiere "verdammt viel", war sein Fazit zu den kommunalen Anstrengungen des Ortsverbands. So habe die CSU bei der Stadt ein Konzept für barrierefreie Bushaltestellen durchgesetzt und kämpfe aussichtsreich für einen sichereren Schulweg zur Isardamm-Grundschule. Für die acht neuen Mitglieder, die der 136-köpfige Ortsverband im vergangenen Jahr dazu gewonnen hat, gab's viel Lob von CSU-Kreisvorsitzenden Martin Bachhuber.

© SZ vom 01.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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