In Münsing:Dachstuhlbrand im Schuster-Haus

Dachstuhlbrand denkmalgeschütztes Haus Zum Schuster Degerndorf Münsing

Das Feuer hat sich von oben bis in das Treppenhaus gefressen. Auch Fenster sind herausgesprungen.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Das Degerndorfer Denkmal ist stark beschädigt, aber wohl zu erhalten

Von Benjamin Engel

Als eines der ältesten Gebäude Degerndorfs am Karfreitag in Brand geraten ist, waren die Inhaber außer Haus. Die Feuerwehr konnte das Feuer im Jahrhunderte alten früheren, denkmalgeschützten Bauernhof "Zum Schuster" zwar unter Kontrolle bringen. Doch der Dachstuhl und das Treppenhaus des Hauses am Sonderhamer Weg seien stark zerstört worden, sagt Ludwig Derleder. Der Gemeinderat und Degerndorfer Feuerwehrmann war zum Löschen im Einsatz. "Freilich ist das schade", schildert er. Das Haus zähle mit dem Eierwastl-Hof schräg gegenüber zu den älteren im Ort. Auch das Löschwasser habe das Gebäude stark angegriffen.

Bis auf das mit Feldsteinen gemauerte Erdgeschoss bestehen die oberen Stockwerke im wesentlichen aus Holz. Von einem Schaden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro ist auszugehen. Das Feuer habe sich, wie es scheine, vom Dachgeschoss ein Stück weit das Treppenhaus hinunter ausgebreitet, sagt Florian Will. Derzeit sei das Gebäude unbewohnbar. Auch Stromleitungen und Fenster seien beschädigt. Jetzt gehe es auch darum zu schauen, wie weit man die Mauern wieder trocken bekomme.

Von einem "Schock" spricht Elisabeth Reis, nachdem sie vom Brand erfahren hat. Die 1952 geborene Degerndorferin ist in dem Haus aufgewachsen, in dem heute ihr Neffe Markus Resenberger mit seiner Familie lebt. Erst als sie 1970 geheiratet habe, sei sie ausgezogen, berichtet sie. "Es ist schon schlimm für mich." Das Haus sei bereits 1688 erwähnt und bis auf neue Fenster oder ein Bad in ihrer Jugendzeit kaum verändert worden. Ihre Familie hätte dort eine kleine Landwirtschaft gehabt. Im Dachstuhl, in dem wohl das Feuer ausgebrochen sei, wäre früher Heu gelagert worden. Schon damals habe sich ihre Mutter immer vor einem Brand gefürchtet.

Zum Glück sei ihr Neffe mit seiner Familie nicht im Gebäude gewesen, als es zu brennen begann, sagt sie. Doch dieser sei Zimmerer. Das Haus schätze er sehr und werde es wieder herrichten. Dass nach dem Brand viele Degerndorfer beim Ausräumen geholfen hätten, sei "einmalig". Noch weitere denkmalgeschützte Gebäude stehen nahe des Hauses "Zum Schuster" im Ortskern. Schräg gegenüber hat etwa Fritz Noppes den Eierwastl-Hof vor wenigen Jahren sanieren lassen. Er ist froh, dass das Haus "Zum Schuster" erhalten werden kann.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: