Coronavirus in Bad Tölz:Behelfs-Masken und Kontrollen

Taskforce im Tölzer Rathaus befasst sich mit Corona-Krise

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Am Wochenende herrscht Frühlingswetter, da könnte es für Spaziergänger in Bad Tölz schwierig werden, den wegen des Coronavirus nötigen Sicherheitsabstand von zwei Metern einzuhalten. Die Stadt erwartet viele Flaneure, einheimische und auswärtige, die auf der Isarpromenade oder in der Fußgängerzone unterwegs sind. Im Rathaus hat die neue Corona-Taskforce deshalb beschlossen, die Kommunale Verkehrsüberwachung zu aktivieren und selbst Sicherheitsdienste einzusetzen, die in Doppelstreifen die Passanten auf mögliches Fehlverhalten hinweisen. Vom Absperren von Parks und Parkplätzen hält Bürgermeister Josef Janker (CSU) dagegen wenig. Man könne Gäste "nicht einfach aussperren, sie sollen später ja wiederkommen", sagt er. Damit lehnt er ein Ausflugsverbot ab, das etwa die Nachbargemeinden Lenggries, Jachenau, Sachsenkam, Gaißach und Münsing fordern. Aber Tölz habe auch nicht solche Probleme wie am Walchensee, sagt er.

Die Corona-Runde im Rathaus besteht neben Janker aus den Referatsleitern und Geschäftsleiter Falko Wiesenhütter als Koordinator, auch der neue Bürgermeister Ingo Mehner (CSU) ist dabei. Die Runde kommt alle zwei Tage zusammen. Zu besprechen gibt es viel. Zum Beispiel geht es darum, die Büros im Rathaus so umzubesetzen, dass darin nur jeweils ein Beschäftigter arbeitet. "Wenn fünf Leute in einem Zimmer sind, haben wir gebeten, Überstunden abzubauen oder in Urlaub zu gehen", sagt Janker. Betriebshof, Klärwerk, Einwohnermeldeamt, Passamt - solche Stellen können wegen Corona nicht einfach zugesperrt werden. Um die Mitarbeiter zu schützen, hat Janker rund 130 Meter Stoff geordert. "Da war ich schnell", sagt er. Aus den drei Ballen nähen Angestellte der Tourist-Information (TI) und Freiwillige aus Tölz nun Behelfs-Masken, nicht zuletzt auch für Feuerwehrleute oder die Pflegekräfte im Altenheim Josefstift. Überdies muss sich die Corona-Runde mit finanziellen Fragen befassen. Zum Beispiel mit den Haftungsansprüchen, die durch die Absage von Veranstaltungen durch die TI entstanden sind. Ober mit der Bitte von Unternehmen und Betrieben, die Gewerbesteuervorauszahlung oder die Fremdenverkehrsabgabe zu stunden. Um die 25 Anträge seien bislang eingegangen, so Janker. "Das wird innerhalb von zwei Tagen erledigt, dazu braucht es keinen Beschluss des Stadtrats."

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