Süddeutsche Zeitung

Coronavirus im Landkreis:Jedes Risiko vermeiden

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Konzerte, Märkte und Demos wegen Corona-Gefahr abgesagt

Die Absagen wegen des Coronavirus reißen im Landkreis nicht ab. Selbst Veranstalter, die an einem Tag noch sicher waren, überlegen es sich angesichts neuer externer Ratschläge am nächsten Tag anders. So haben die Verantwortlichen des Isura Madrigal Chors nach mehreren Gesprächen entschieden, den außergewöhnlichen Auftritt mit Liedern zu Krieg und Frieden am Sonntag im Erinnerungsort Badehaus vorerst zu stornieren. Und auch die jungen Leute, die sich erstmals in der Stadt Wolfratshausen zu einer "Fridays for Future"- Demo aufmachen wollten, haben aufgegeben. Die Gruppe habe sich dafür entschieden, es anderen gleich zu tun, um "auch das letzte bisschen Risiko zu vermeiden", erklärt Initiator David von Westphalen. Die Stadt Bad Tölz hat alle eigenen Veranstaltungen abgesagt. Und der Mittagstisch für Senioren in der evangelischen Kirche Wolfratshausen ist ebenso ausgesetzt wie die Konzerte der Musikschule Geretsried; der Besuch der Linken-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Amira Mohamed Ali, im Wahlkreisbüro von Andreas Wagner ist genauso verschoben wie diverse Flohmärkte und Konzerte. Die Asklepiosklinik in Bad Tölz möchte "Zeichen für Patientensicherheit setzen". Sie bittet darum, "Patientenbesuche auf ein notwendiges Mindestmaß zu reduzieren. Es gelte die Empfehlung "ein Besucher pro Patient pro Tag." Wer Erkältungssymptome habe, sollte dem Krankenhaus fernbleiben.

Das Gesundheitsamt in Bad Tölz verweist einerseits auf die Verfügung des Gesundheitsministeriums, wonach alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern abzusagen sind. Die Organisatoren von Events mit 500 bis 1000 Besuchern erhielten ein Schreiben mit den allgemeinen Prinzipien der Risikoeinschätzung und Handlungsempfehlung für Großveranstaltungen mit Fragebogen. Die Antworten sollen zurückgeschickt werden. Das Amt entscheide, ob es sich "um eine risikogeneigte Veranstaltung" handelt. Falls ja, soll dort "auf bekannte Hygieneregeln" hingewiesen werden und darauf, dass Erkrankte ebenso wenig teilnehmen wie Personen, die sich in den vergangenen 14 Tagen in einem Risikogebiete aufgehalten haben. Das Gesundheitsamt verweist dazu außerdem auf ein Merkblatt auf der Homepage des Landratsamts. Bei Veranstaltungen mit weniger als 500 Teilnehmern seien die Organisatoren verpflichtet, das Risiko selbst einzuschätzen.

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SZ vom 13.03.2020 / fam
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