Corona und andere Viren:Forschung in Penzberg

Bundespressekonferenz bei Roche in Penzberg

Ministerpräsident Markus Söder hat im Mai das Pharmaunternehmen Roche in Penzberg besucht. Aus seiner Sicht wäre der Standort ideal für das gewünschte Pandemie-Zentrum.

(Foto: Roche/oh)

Die Fraunhofer-Gesellschaft und Roche wollen beim geplanten Zentrum für Infektions- und Pandemieforschung kooperieren. Entstehen soll die von der Staatsregierung geförderte Einrichtung im Nonnenwald.

Von Alexandra Vecchiato

Im Mai dieses Jahres hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dem Pharmaunternehmen Roche in Penzberg einen Besuch abgestattet. Dabei berichtete Söder, dass der Standort im Nonnenwald aus seiner Sicht ideal wäre, um ein Zentrum für Infektions- und Pandemieforschung aufzubauen. Dieser Plan wird wohl konkreter, was aus einer Pressemitteilung des bayerischen Wirtschaftsministeriums hervorgeht. Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) sehe in Penzberg alle Voraussetzungen gegeben, um ein Forschungscluster für Infektionsforschung und Pandemiebekämpfung zu schaffen, heißt es darin.

"Penzberg ist heute dank des Pharmaunternehmens Roche ein wichtiger Pharma- und Diagnostikstandort, der mit weiteren Forschungseinrichtungen gestärkt werden soll", sagt Aiwanger. Im Rahmen der am Montag vom Ministerrat beschlossenen Beschleunigung der Hightech-Agenda plant das bayerische Wirtschaftsministerium eine neue Fraunhofer-Einheit für Gesundheitsforschung mit zehn Millionen Euro in den Jahren 2021 und 2022 zu fördern. "Derzeit laufen Gespräche zwischen der Fraunhofer-Gesellschaft, der Firma Roche und dem Wirtschaftsministerium", erklärt der Staatsminister.

Die Fraunhofer-Gesellschaft beabsichtigt, ihren Bereich "Gesundheitsforschung" auszubauen und sich verstärkt auf Digitalisierung, Personalisierung und neue Geschäftsmodelle durch neue Technologieentwicklungen auszurichten. Eine neue Fraunhofer-Einheit für Infektionsforschung und Pandemiebekämpfung in Penzberg in Zusammenarbeit mit der Firma Roche füge sich gut in diese Planung ein, teilt das Ministerium mit. Die Forschung zu Mechanismus und Verbreitung von Infektionserkrankung könnte durch eine Big-Data-Analyse und sozialwissenschaftliche Forschung abgerundet werden. Roche könne vor allem durch seine Expertise in diagnostischer und pharmazeutischer Forschung sowie in der Auswertung von medizinischen Gesundheitsdaten zum Aufbau beitragen. Die Fraunhofer-Gesellschaft erstellt hierfür momentan ein entsprechendes inhaltliches Profil und klärt eine Hochschulanbindung ab.

Die Forschungseinrichtung teilt dazu mit: "Die Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt ausdrücklich das Vorhaben der Politik, Deutschland als Standort für eine erfolgreiche Forschung in Sachen Infektions- und Pandemieforschung zu stärken und bestmöglich zu positionieren. Wir führen derzeit erste Gespräche zur Ausgestaltung von Fraunhofer-Aktivitäten am Standort Penzberg zum Thema Infektionsforschung und Pandemiebekämpfung. Zu den Ergebnissen unserer vertieften, noch laufenden Gespräche mit dem Land und weiteren Planungen werden wir voraussichtlich in einigen Wochen detaillierter kommunizieren können und bitten noch um etwas Geduld."

Bei Roche freue man sich, dass die bayerische Staatsregierung unter Federführung des Wirtschaftsministeriums die Planung eines Infektions- und Pandemie-Forschungszentrums in Penzberg vorantreibe, kommentiert Claus Haberda, Geschäftsführer der Roche Diagnostics GmbH und früherer Werkleiter in Penzberg, den Kabinettsbeschluss. "Die in diesem Zusammenhang geplante Ansiedlung eines Fraunhofer-Instituts wird die Kompetenz des Forschungsstandortes Penzberg weiter stärken."

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