Abschied aus der Kommunalpolitik:Cornelia Irmer legt Kreistagsmandat nieder

Abschied aus der Kommunalpolitik: 2014 trat Cornelia Irmer das erste Mal für die Freien Wähler bei der Kreistagswahl an.

2014 trat Cornelia Irmer das erste Mal für die Freien Wähler bei der Kreistagswahl an.

(Foto: Ralf Gerard/oh/SZ)

Die 71-Jährige möchte mehr gemeinsame Zeit mit Ehemann und Familie verbringen.

Von Alexandra Vecchiato, Geretsried

Eine "Grande Dame" verlässt die kommunalpolitische Bühne. Mehr als 17 Jahre hat sich Cornelia Irmer engagiert. Sie war von 2007 bis 2014 parteifreie Bürgermeisterin in Geretsried. Zuletzt saß sie für die Freien Wähler im Kreistag Bad Tölz-Wolfratshausen. Ihr Mandat hat sie kürzlich niedergelegt. "Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht", richtete sie ihre Worte zum Abschied an das Gremium in der Mehrzweckhalle am Schulzentrum Geretsried. "Aber es ist der richtige Zeitpunkt." Nachrücker ist der Tölzer Michael Lindmair.

Sie und ihr Ehemann Klemens, der als Diakon tätig war, hätten viele Jahre lang Berufe und Ehrenämter ausgeübt, die sie viele Abende und Wochenenden in Anspruch genommen hätten. Nun sei es an der Reihe, die Zeit, die ihnen geschenkt sei, zu zweit zu genießen. "Wir sind gesund", sagte Irmer. Dies sei ein Glück. Sie und ihr Mann möchten die kommenden Jahre miteinander verbringen. Daher ziehe sie sich aus der Kommunalpolitik zurück.

2014 hatte Cornelia Irmer zum ersten Mal für den Kreistag kandidiert. Nach Landrat Josef Niedermaier fuhr sie damals das zweitbeste Ergebnis ein. Diesen Erfolg konnte sie im Jahr 2020 wiederholen. Mit einem weinenden Auge lasse er die Grande Dame des Kreistags ziehen, betonte Niedermaier. Cornelia Irmer habe maßgeblich als Bürgermeisterin Geretsried geprägt wie später auch den Landkreis. In ihre Arbeit als Kommunalpolitikerin seien stets ihre große Lebenserfahrung wie auch jene Werte, "die dich geprägt haben", eingeflossen. Irmer sei durchaus streitbar gewesen. "Das muss man auch sein, um gute Lösungen zu erarbeiten", sagte der Landrat zum Abschied.

Im Namen seiner Fraktion bedankte sich Sprecher Hubert Oberhauser bei Irmer. Ihr Ausscheiden sei ein großer Verlust für die Freien Wähler. Irmer sei stets rhetorisch stark gewesen und habe Weitblick besessen. "Das Herz tut uns ein wenig weh", sagte er. Aber angesichts der Tatsache, dass mit Lindmair ein versierter Kommunalpolitiker nachfolge, könne man den Verlust doch verschmerzen. "Ich habe ganz viel gelernt von dir", sagte Oberhauser. Er werde sich daher in Zukunft nicht scheuen, Cornelia Irmer weiter um ihren Rat zu fragen.

Zuletzt bat Irmer die Kreistagsmitglieder, künftig auf ein gutes Miteinander zu achten. Das sei in ihrer Zeit in dem Gremium größtenteils der Fall gewesen - "bis auf wenige Ausnahmen". Man dürfe Kritik äußern, jedoch nicht, wenn ein anderer sich dadurch gekränkt oder verletzt fühle. Die gegenseitige Wertschätzung sei wichtig. Es gebe Themen, denen eine kontrovers geführte Debatte nicht guttue, sagte Irmer, ehe sie die Sitzung gemeinsam mit ihrem Ehemann Klemens, der auf der Zuschauertribüne Platz genommen hatte, verließ.

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