Zirkus: Der Lebensakrobat

Solomon Solgit ist Artist und Choreograf, eine Straßenlaterne zu erklimmen, gehört führ ihn zu den leichteren Übungen.

(Foto: Manfred Neubauer)

Artist beim Cirque du Soleil zu werden, war der Traum von Solomon Solgit. Nun ist der weltberühmte Zirkus insolvent. Warum der 33-Jährige dennoch gelassen in die Zukunft blickt und weshalb er sich in der Pandemie für Straßenkinder in Äthiopien engagierte.

An einem verregneten Oktobernachmittag herrscht reger Betrieb im Café Love in Bad Tölz. Als Solomon Solgit in Begleitung seiner Frau Johanna den Raum betritt, zieht er die Blicke auf sich - nicht nur wegen der seitlich ausrasierten, weiter oben zum Pferdeschwanz gebundenen Rastazöpfe. Solgit trägt einen breit gestreiften Pullover und darüber eine Lederjacke. Sein durchtrainierter Oberkörper fällt auf - Solomon Solgit ist Profi-Artist. Kurz wird noch auf einen freien Tisch gewartet, dann beginnt Solgit mit ruhiger Stimme aus seinem Leben zu erzählen. Es ist eine Welt voller Zirkusatmosphäre, Artistik und Magie, von der er berichtet - und auch voller gemeisterter Herausforderungen.