Bundesstraße 11:Sechs Wochen Totalsperre

Die Fahrbahndecke der B 11 wird zwischen Landkreisgrenze und Schäftlarn erneuert - mit erheblichen Folgen für die Bürger.

Ingrid Hügenell

Weite Umwege müssen Verkehrsteilnehmer aus dem nördlichen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen und dem südlichen Landkreis München im April und Mai auf sich nehmen. In drei Bauabschnitten wird im Bereich Schäftlarn die Fahrbahndecke der Bundesstraße 11 erneuert. Die Straße wird dabei zeitweise komplett gesperrt.

Bundesstraße B 11, neue Fahrbahndecke

Die B 11 zwischen der Abzweigung zum Kloster bis zur Einmündung der Zechstraße in die B 11 soll drei Wochen komplett gesperrt werden.

(Foto: Manfred Neubauer)

Die Fahrbahndecke, die mehr als 20 Jahre alt ist, weise Längsrisse auf, an manchen Stellen sei die Mittelnaht aufgebrochen, erklärt Christian Mattmann, zuständiger Abteilungsleiter am Straßenbauamt Freising. Zudem sei die Straßendecke teils "ausgemagert": Das Bindemittel Asphalt fehle, das die Steinchen zusammenhalte, aus denen der Belag besteht. "Irgendwann ist die Decke aufgebraucht", sagt Mattmann. "Das ist wie ein undichtes Dach bei einem Haus." Man müsse die Schäden reparieren, bevor Wasser eindringen und die Straße richtig kaputtmachen könne. 750 000 Euro lässt sich der Bund die Sanierung der etwa fünf Kilometer kosten.

Am Montag, 16. April, beginnen die Arbeiten an der Landkreisgrenze. Der erste Bauabschnitt, der etwa drei Wochen in Anspruch nehmen wird, umfasst das Straßenstück bis zur Abzweigung von Ebenhausen ins Kloster Schäftlarn und schließt die Ebenhausener Ortsdurchfahrt ein. Bevor die Straßenbauer anrücken, richtet die Gemeinde Schäftlarn drei marode Straßenentwässerungskanäle.

Die Umleitung erfolgt über die Autobahn respektive über Wolfratshausen, Höhenrain, Berg, Wangen und Neufahrn. Anlieger können auch durch den Ort Ebenhausen fahren. Wer direkt an der Bundesstraße lebt, könne weiterhin zu seinem Haus gelangen, verspricht Mattmann - außer in den 24 Stunden, in denen die neue Asphalt-Feinschicht aufgebracht wird und trocknet. Das genaue Datum werde den Betroffenen per Postwurfsendung mitgeteilt.

Der zweite, ebenfalls mit drei Wochen Dauer geplante Bauabschnitt folgt unmittelbar auf den ersten. Er umfasst das Stück Bundesstraße von der Abzweigung zum Kloster bis zur Einmündung der Zechstraße in die B 11, die erneut komplett gesperrt wird. Während dieser Zeit wird der Verkehr über das Kloster Schäftlarn umgeleitet.

Der dritte Bauabschnitt reicht vom Ortsende Schäftlarn bis zum Ortsbeginn Baierbrunn. Zwei Wochen sollen die Arbeiten dort dauern. Die Fahrbahn werde nur halbseitig gesperrt, kündigt Straßenbauer Mattmann an: Von München werde man Richtung Süden fahren dürfen; in Richtung München muss man aber erneut ausweichen, wieder über Wangen oder gleich über die Autobahn. Wer öffentliche Verkehrsmittel nutzt, ist vergleichsweise gut dran. Denn die S-Bahn wird nicht beeinträchtigt.

Schäftlarns Bürgermeister Matthias Ruhdorfer hofft, dass die Sperrung keine zu großen Verkehrsprobleme mit sich bringt, fürchtet aber negative Auswirkungen auf die Wohngebiete. "Aber man will ja auch, dass die Straße gerichtet wird", sagt er.

Da nehm' ich Urlaub", sagt Cornelia Zechmeister spontan, als sie von der Straßensperrung erfährt. Die Ickinger Bauamtsleiterin lebt in Pullach und fährt normalerweise mit dem Auto über die B 11 ins Ickinger Rathaus. Die Gemeinde sei bisher nicht über die Baumaßnahme informiert worden, sagte sie am Dienstag. Auch das Günter-Stöhr-Gymnasium Icking und das Gymnasium der Benediktiner in Schäftlarn wussten nichts von den Sperrungen. Beide Schulen müssen ihre Schulbusse umleiten, wenn die B 11 gesperrt ist.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: