Bürgermeisterwahl in Schäftlarn:Matthias Ruhdorfer muss in die Stichwahl

Schäftlarner CSU-Bürgermeister muss mit einem Ergebnis von 48,6 Prozent gegen Christian Lankes (Grüne) antreten

Von Ingrid Hügenell

Bürgermeisterwahl in Schäftlarn: Christian Lankes (Grüne) und Matthias Ruhdorfer (CSU) sind in der Stichwahl ums Bürgermeisteramt von Schäftlarn

Christian Lankes (Grüne) und Matthias Ruhdorfer (CSU) sind in der Stichwahl ums Bürgermeisteramt von Schäftlarn

Amtsinhaber Matthias Ruhdorfer muss erneut in die Stichwahl, diesmal gegen Christian Lankes (Grüne). Das Ergebnis fiel sehr knapp aus. Ruhdorfer kam auf 48,6 Prozent der Stimmen. Er verpasste die absolute Mehrheit und damit die direkte Wiederwahl um nur 45 Stimmen. Bis zum Ergebnis des letzten Wahllokals war auch unklar, ob Lankes oder Maria Kötzner-Schmidt (Gemeindeunion) in die Stichwahl kommen. Die beiden trennten schließlich nur 23 Stimmen. In Prozent macht das 26,1 für Lankes und 25,3 für Kötzner-Schmidt.

"Ich habe gedacht, dass es eine Stichwahl gibt und gehofft, dass es keine gibt", sagte ein abgespannt wirkender Bürgermeister, als das Ergebnis feststand. Viel Zeit zum Sammeln bleibe nun nicht. "Die nächsten drei Tage muss man überlegen, welches die wesentlichen Themen für die Stichwahl sind." Die Schäftlarner CSU muss außerdem auch Wahlkampf für den Landratskandidaten Christoph Göbel machen, der gegen die Kandidatin der SPD, Annette Ganssmüller-Maluche, in die Stichwahl muss.

"Es ist ein sehr knappes Ergebnis. Ich bin schon stolz, dass ich vorne liege", sagte Lankes. "Wir haben unsere Themen klar gesetzt. Scheinbar ist das auch honoriert worden." Die unterlegene Kötzner-Schmidt zeigte sich überrascht vom guten Ergebnis für Ruhdorfer. Er hatte vor sechs Jahren nur 38,27 Prozent der Stimmen erreicht, damals allerdings bei drei Gegenkandidaten. "Das Ergebnis zwischen Christian Lankes und mir ist noch knapper, als ich befürchtet hatte." Ihr eigenes Abschneiden sei "kein Drama". Ob die Gemeindeunion eine Wahlempfehlung für die Stichwahl aussprechen werde, stehe nicht fest. "Darüber werden wir nächste Woche sprechen.

Die Spannung war im Schäftlarner Rathaus deutlich spürbar, während nach und nach die Ergebnisse der neun Wahllokale einliefen. In dem kleinen Vorraum vor dem Sitzungssaal waren ein Laptop und ein Bildschirm aufgebaut. Im Sitzungssaal wurde ausgezählt. Als erste Kandidatin kam um kurz vor 18.30 Kötzner-Schmidt mit Mann und Töchtern dort hin. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie einen hauchdünnen Vorsprung vor Lankes. Als der wenige Minuten später erschien, hatte sie ihren Vorsprung auf 0,9 Prozent leicht vergrößert. Von Ruhdorfer war zu diesem Zeitpunkt nichts zu sehen.

"Jetzt zittern mir die Knie", sagte Lankes, während sein Parteifreund Gerd Zattler nach jedem einlaufenden Ergebnis verkündete, wie viele Stimmen Unterschied es gerade gab. Lankes hatte den Tag mit Putzen, Aufräumen und Fußballspielen verbracht, um die große Anspannung in Zaum zu halten. Auch Kötzner-Schmidt erzählte, sie habe nach dem Kirchgang das Bad geputzt. Ruhdorfer, der erst vor den Sitzungssaal kam, als das Ergebnis feststand, war beim Starkbierfest in Wangen gewesen und hatte es nachmittags nach eigenem Bekunden fertig gebracht, "ein Schläfchen" zu machen.

Von den 4287 wahlberechtigten Schäftlarnern gaben 2779 ihre Stimme ab, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 64,8 Prozent. Etwa 45 Prozent wählten per Brief.

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