Bürgermeisterin würdigt die Struktur:Dietramszell investiert in die Feuerwehren

Lesezeit: 2 min

In allen Ortsteilen sind die Löschfahrzeuge in die Jahre gekommen. Bau des Gerätehauses Ascholding wird vorangetrieben

Von Petra Schneider, Dietramszell

Die Feuerwehren Linden und Baiernrain können neue Fahrzeuge anschaffen. Der Gemeinderat Dietramszell hat dafür Geld bereitgestellt. Die Anschaffungen sind jeweils mit rund 200 000 Euro brutto veranschlagt, abzüglich einer Förderung von etwa 40 000 Euro. Vorausgegangen war in Anwesenheit von gut dreißig Feuerwehrleuten eine lebhafte Diskussion, vor allem über die hohen Kosten.

Der Bau eines Feuerwehrhauses in Ascholding, der auf dem Areal des neuen Edeka-Marktes und des Kindergartens geplant ist, wird vorangetrieben. Auch in Hechenberg könnte die Feuerwehr profitieren; denn der Gemeinderat entschied sich gegen einen Vorschlag der Verwaltung, im Obergeschoss des Feuerwehrgerätehauses eine Wohnung einzurichten und dafür Mittel aus dem Kommunalen Wohnraumförderprogramm zu beantragen. Ein Beschluss wurde vertagt. In Gesprächen mit Hechenbergern soll geklärt werden, ob das gesamte Gebäude der Feuerwehr zur Verfügung gestellt oder im Obergeschoss ein Vereinsraum eingerichtet werden soll.

In Dietramszell gibt es sieben Ortsfeuerwehren. Nach Ansicht von Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD) eine sinnvolle Struktur: "Ich bin gegen eine Zusammenlegung", sagte sie. In einer Flächengemeinde sei Ortskenntnis der Rettungskräfte unabdingbar. Der Nachteil: Jede Ortsfeuerwehr braucht eine eigene Ausstattung. Gut 30 Jahre alt sind die meisten Löschfahrzeuge, die nun ersetzt werden müssen. Im Haushaltsplan bis 2022 sind hohe Investitionen eingeplant: Ein neues Fahrzeug für Föggenbeuern, das ebenfalls rund 200 000 Euro kostet, ist bereits bestellt, wird aber wohl heuer nicht mehr geliefert. In den kommenden drei Jahren folgen Linden, Baiernrain und Ascholding. Weil Ausschreibung und Lieferung der Fahrzeuge dauern, wurden die Anträge auf Neuanschaffung in Linden und Baiernrain bereits jetzt gebilligt. Geliefert werden die beiden Fahrzeuge voraussichtlich in zwei Jahren.

Für die Ortsfeuerwehr Linden, in der etwa 100 Aktive Dienst leisten, soll ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank, Atemschutz und Vorrichtungen für technische Hilfeleistungen, etwa bei Hubschraubereinsätzen, angeschafft werden. In Baiernrain zählt die Feuerwehr 220 Mitglieder, davon 55 Aktive. Auch sie wünschen sich ein zeitgemäßes Löschfahrzeug. Die Nachfrage von Michael Häsch (CSU), ob durch eine engere Zusammenarbeit Einsparungen möglich seien, verneinten die Kommandanten: In Bayern sei es vorgeschrieben, dass in einem Notfall alle Ortsteile binnen zehn Minuten erreichbar sind.

Das neue Feuerwehrhaus in Ascholding an der Staatsstraße Richtung Egling wurde aus dem Bebauungsplan herausgenommen, um Edeka-, und Kindergartenneubau nicht zu verzögern. Planungsrechtliche Probleme konnten inzwischen geklärt werden. Ob der Standort generell für den Neubau des Feuerwehrhauses geeignet ist, sei noch einmal diskutiert worden, sagte Gröbmaier. Als Alternative sei das Areal des Ascholdinger Hallenbads denkbar, das im kommenden Jahr geschlossen werden soll, wenn das interkommunale Hallenbad in Geretsried öffnet. Die Ascholdinger Feuerwehr habe ihr schriftlich mitgeteilt, dass sie den Standort an der Staatsstraße für sinnvoller halte.

Einstimmig wurde nun der Neubau des Feuerwehrhauses wieder in den rechtskräftigen Bebauungsplan aufgenommen. 500 000 Euro sind dafür in den Finanzplan eingestellt. "Wenn die Planungen fortschreiten, müssen wir schauen, was sich die Gemeinde leisten kann", sagte die Bürgermeisterin.

© SZ vom 03.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: