Brauneck:Die Skisaison beginnt

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Die Schneekanonen laufen am unteren Streidlhang auf Hochtouren. Am Wochenende wird die Abfahrt ins Tal jedoch noch nicht möglich sein. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Am Wochenende gehen die ersten Sesselbahnen in Betrieb. Vorerst sind nur drei Abfahrten freigegeben. Unter 1000 Metern Höhe bleibt es schwierig.

Von Pia Ratzesberger, Bad Tölz-Wolfratshausen

Die 130 Kanonen schleudern den Schnee auf die Hänge am Brauneck - und endlich nicht mehr vergebens. Denn im Dezember war es noch zu warm, die weiße Schicht schmolz dahin, in den vergangenen Tagen trug der starke Wind den künstlich erzeugten Schnee wieder von den Hängen. Jetzt aber kann Peter Lorenz, der Geschäftsführer der Brauneckbahn, seine Gondeln und Sessellifte endlich den Berg hinaufschicken. Denn zumindest an den Abfahrten hoch oben ist die Schneedecke nun dick genug, am Samstag um 8.15 Uhr werden zum ersten Mal in diesem Winter die Garland-Sesselbahn und die Ahorn-Sesselbahn die Hänge hinauf gleiten - ungefähr drei Wochen später als im vergangenen Jahr.

Genau wie jetzt warteten damals alle auf den ersehnten Schnee, auf die kalten Temperaturen. Am Wochenende wird es in der Nacht endlich gefrieren, auch am Tag liegen die Temperaturen der Wettervorhersage zufolge stets unter Null, leichten Schneefall soll es geben. Dank der Kanonen reicht das, damit Skifahrer am Brauneck zumindest die Garlandabfahrt bis zum Lift nehmen können sowie die Familienabfahrt und die Ahornabfahrt bis zur Kotalm, die liegt auf 1200 Metern Höhe. Bis zu diesem Punkt etwa klappt es mit dem Wintersport immerhin - darunter aber wird es schwierig. Die Talabfahrten bleiben erst einmal gesperrt.

"Viel haben wir ja in den vergangenen Wochen noch nicht verloren", sagt Lorenz, am Freitag war er noch bis spät am Nachmittag am Brauneck unterwegs, um die Hänge zu prüfen, um einzuschätzen, wo es sich schon lohnt, die Pisten zu öffnen. Weil nur die Garland- und Ahornsesselbahnen sowie die Brauneckbahn in Betrieb sind, versucht Lorenz die fehlenden Abfahrten mit ermäßigten Preisen auszugleichen. Der Tagesskipass kostet normalerweise 35 Euro, am Wochenende wird das Ticket auf jeden Fall etwas günstiger sein - je nachdem, wie viele weitere Lifte womöglich doch noch öffnen können.

Schon lange ist es in dem Skigebiet bei Lenggries wie überall im Alpenraum nicht mehr selbstverständlich, dass im Winter ausreichend Schnee fällt, dass die Skifahrer bekommen, was sie erwarten. Zwar können die Schneemaschinen aushelfen, doch selbst das wird schwieriger. Einer Studie der Universität Innsbruck und des Deutschen Alpenvereins zufolge sind etwa bei einem Temperaturanstieg um 1,5 Grad nur noch etwas mehr als die Hälfte der Skipisten am Brauneck trotz Beschneiung schneesicher - das heißt 100 Tage im Jahr ausreichend mit Schnee bedeckt.

Peter Lorenz aber beunruhigen solche Prognosen wenig, wenn es nach ihm geht, ist der Skitourismus mindestens noch 15 bis 20 Jahre der richtige Weg für Lenggries und das Brauneck. Denn die Touristen wollten sowieso nicht mehr nur skifahren, sondern immer öfter auch nur den Bergblick genießen oder durch den Schnee touren. In der Weihnachtszeit zum Beispiel seien viele Fußgänger unterwegs gewesen. Und die Faschingszeit stehe schließlich noch bevor, die Schulferien im Februar - das große Geschäft komme schon noch.

© SZ vom 16.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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