Beschluss in Lenggries:Kasernenteil wird Gewerbegebiet

Gemeinde gibt steigender Nachfrage nach, Einzelhandel bleibt aber ausgeschlossen

Von Petra Schneider, Lenggries

Die Gemeinde Lenggries hat auf einem Teil des ehemaligen Kasernengeländes das "Gewerbegebiet Luitpolderhöfe" ausgewiesen, um der großen Nachfrage nach Gewerbeflächen entgegenzukommen. Einzelhandel ist dort ausdrücklich ausgeschlossen, um die Ortsmitte nicht zu schwächen.

Aus diesem Grund wurde bereits vor einem Jahr ein Antrag abgelehnt, wonach im ehemaligen Lager- und Bürogebäude der Prinz-Heinrich-Kaserne ein Reifenlager nachträglich genehmigt werden sollte. Weil es sich um einen Internet-Handel mit Reifen handle, wurde der Antrag damals einstimmig abgelehnt. In einem Schreiben legt die Antragstellerin nun dar, dass auf dem Kasernenareal kein Einzelhandel stattfinde, sondern nur Vorbereitungsarbeiten für die Abgabe an Zwischen- und Großhändler vorgesehen seien. Der Einzelhandel solle künftig in einem neuen Lager in Bad Tölz abgewickelt werden, heißt es in dem Schreiben. Zudem dienten die im Innenhof stehenden Container nur zum Transport und nicht als Dauerlager.

Die Bauausschussmitglieder überzeugte das nicht, sie lehnten den Antrag mit fünf zu zwei Stimmen erneut ab. Ein Reifenlager mit Containern - "das ist kein Gewerbegebiet, so wie wir uns das vorstellen", sagte Markus Landthaler (FWG). Dass der Handel in Tölz abgewickelt werde, könne er sich nicht vorstellen. "Das wird doch nur eine Briefkastenfirma." Dem schloss sich Peter Gascha (FWG) an, der zudem die Frage nach etwaigen Ölabfällen aufwarf, die womöglich das Grundwasser gefährdeten. Weil Reifenlieferungen für Großkunden nur zusammengestellt würden, gebe es kein Ölabfälle, sagte Bauamtsleiter Anton Bammer. Hans Proisl (FWG) wollte wisse, ob die Lenggrieser Feuerwehr im Brandfall gerüstet wäre. "Wenn Reifen brennen, gibt es eine enorme Rauchentwicklung". Davon wären auch die Anwohner bedroht, fürchtet Proisl.

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