Süddeutsche Zeitung

Am Blomberg bei Bad Tölz:Wuchshilfe für den Bergwald

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Freiwillige pflanzen Bäumchen um und schaffen damit eine neue Basis für natürliche Verjüngung.

Freiwillige des Deutschen Alpenvereins der Sektion Tölz begründen mithilfe der Bergwaldoffensive des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Holzkirchen einen stabilen Bergwald von morgen. Das teilt das Amt mit. Die Ehrenamtlichen haben am Blomberg Bäumchen umgepflanzt.

Betrachte man den Blomberg, so das AELF, falle aus der Ferne schon auf, dass der Bergwald in den vergangenen Jahren größere Verluste hinnehmen musste. Grund hierfür waren starke Stürme und der Borkenkäfer. Gerade im Gipfelbereich seien größere Schadflächen entstanden, die dringend bald neu bepflanzt werden müssen.

In der Regel helfe sich der Wald durch Naturverjüngung selbst. Doch Wildverbiss oder ungünstige Standortsverhältnisse wie Trockenheit, Verschattung, Unkraut behinderten dies. Am Blomberg treffe beides zu. In den häufig von Besuchern frequentierten Tallagen verjüngten sich die Bergwaldbaumarten unter den alten Bäumen großflächig und sehr üppig, so das AELF. In den abgelegeneren und kahlen Bereichen hingegen bleibe die natürliche Wiederbewaldung aus, weil beispielsweise die dort stärker verbissenen Tannen den Wettkampf gegen Brombeeren über Jahre verlören.

Aufgrund dieser besonderen Situation entschieden sich die Förster des AELF Holzkirchen gemeinsam mit 14 Mitgliedern des Alpenvereins, 100 Weißtannen in den Tallagen behutsam auszugraben und auf einer lichten Fläche im Gipfelbereich wieder einzupflanzen. Um die jungen Bäumchen vor Wildverbiss und wuchernden Brombeeren zu schützen, wurden spezielle Wuchshilfen um die Pflanzen herum errichtet. Die Ehrenamtlichen schufen damit, so das AELF, eine Basis für einen gesunden und stabilen Bergwald, der mit den zu erwartenden klimatischen Bedingungen gut zurechtkommen werde.

Auf Dauer sei es aber keine Lösung, die Bergwaldflächen aufwendig neu zu bepflanzen. Die Bergwälder seien in der Lage, sich auf natürliche Weise zu verjüngen. Voraussetzung sei ein an den Lebensraum angepasster Schalen-Wildbestand. Heutzutage regulierten das überwiegend die Jäger. Die Jagd im Bergwald sei daher eine verantwortungsvolle Aufgabe.

www.aelf-hk.bayern.de

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